Erst danach wird entschieden, wie die Strohgäustraße nach dem Erdrutsch saniert werden kann.

Leonberg - Über das Schicksal der Strohgäustraße, die durch einen Hangrutsch im Höfinger Täle im Juni beschädigt worden ist, wird Ende Oktober entschieden. Nachdem in den vergangenen Wochen verschiedene Untersuchungen gemacht worden sind, kommt am Montag, 10. Oktober, nun die letzte und wohl auch entscheidende hinzu. „Dann findet eine Rammsondierung statt, bei der ein Bohrer zehn Meter tief in den Hang hinein bohrt“, erklärt die Höfinger Ortsvorsteherin Bärbel Sauer bei der Ortschaftsratssitzung am Mittwochabend. Für die Untersuchung ist aber keine Vollsperrung nötig.

 

Mit dieser Bohrung soll dem Hang buchstäblich auf den Zahn gefühlt werde. „Erst wenn wir wissen, was im Untergrund ist, kann entschieden werden, welche Maßnahmen zur Hangsicherung ergriffen werden“, erläutert Sauer. Nach einem Starkregen im Juni war der Hang direkt neben der Straße abgerutscht, weshalb die talseitige Fahrspur seitdem auf Länge von etwa 50 Metern gesperrt ist. Der Verkehr wird dort über eine Ampel geregelt, was besonders im Berufsverkehr zu Staus führt.

„Wir müssen diesen Zustand leider noch etwas aushalten, auch wenn das sehr unerfreulich ist“, sagt Sauer im Rat.

Nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich

Dass sich an diesem Zustand noch in diesem Jahr etwas ändert, ist nicht unmöglich, aber eher unwahrscheinlich. Zumindest besteht die kleine Chance, dass die Auswertung der Untersuchungsergebnisse ergibt, dass der Hang mit kleinen Maßnahmen gesichert werden kann – zumindest provisorisch, wie Erhard Wieland vom städtischen Tiefbauamt betont.

„Die Ergebnisse liegen frühestens Ende Oktober vor. Entsprechende Maßnahmen müssen dann noch geplant, ausgeschrieben und vergeben werden“, sagt der Verkehrsplaner. Dazu muss alles mit dem Regierungspräsidium abgesprochen werden. Denn bei der betreffenden Strecke handelt es sich formal um eine außerörtliche Landesstraße, für die das Land zuständig ist.

Der Zeitplan steht in etwa

Wahrscheinlicher ist daher, dass die Hangsanierung erst 2017 in Angriff genommen werden kann – dann aber soll gleich der gesamte Abschnitt zwischen der Innenstadt und Höfingen erneuert werden. Denn der ist auch nicht gerade in bestem Zustand. Dadurch würde sich die schon lange erhoffte Sanierung des Schlossbergs auf der anderen Talseite, ebenfalls eine Landesstraße, auf 2018 verschieben, die gemeinsam mit der Pforzheimer Straße runderneuert werden soll.

„Es wurde intern beschlossen, den Hang vorzuziehen und den Rest zu schieben“, erklärt Ortsvorsteherin Sauer. 1,5 Millionen Euro kostet das Projekt Schlossberg und Pforzheimer Straße. Der Landeszuschuss von 750 000 Euro ginge dabei nicht verloren. „Alle drei Abschnitte schaffen wir nicht in einem Jahr. Und es muss auch immer eine Zufahrt zum Höfinger Tal gewährleistet sein“, sagt Wieland. Dort befinden sich unter anderem das Bädle sowie das Sportgelände des TSV Höfingen. Bis allerdings die Untersuchungsergebnisse vorliegen, könne niemand Genaueres sagen oder planen. So muss beispielsweise berücksichtigt werden, dass 2018 der Engelbergtunnel saniert und die Strecke über Höfingen als Ausweichroute benötigt wird.