Gemeinderat diskutiert über einen Vermarktungs-Profi für die Stadt.

Leonberg - Schon lange wird über die Position gesprochen, nun nimmt sie konkrete Gestalt an. Der Gemeinderat befasst sich an diesem Donnerstag im städtischen Finanzausschuss (um 19 Uhr im Rathaus) mit der Ausschreibung eines Citymanagers.

 

Den hatte Martin Kaufmann schon während des Oberbürgermeister-Wahlkampfes versprochen. Und die Neue Liste hatte den Posten schon für den Haushalt 2018 gefordert. Die „One-Man-Show“ des Wirtschaftsförderers, so hatte der Neue Liste-Chef Rainer Zachert seinerzeit argumentiert, reiche nicht aus, um die Einkaufsstadt Leonberg im Allgemeinen und die Altstadt im Besonderen nach vorne zu bringen. Die Stelle steht auch tatsächlich im Haushalt drin, wurde aus Kostengründen aber erst einmal auf Eis gelegt.

Eine neue Marke muss her

Das soll nun abgetaut werden. Denn zu tun gibt es für einen künftigen Citymanager wahrlich genug: die bisweilen brüchige Kommunikation zwischen Handel, Werbegemeinschaften und Stadtverwaltung bedarf der Verbesserung. Die Gesamtmarke Leonberg muss entwickelt und das Profil der Altstadt geschärft werden.

Die Nutzung leer stehendender Immobilien ist eine Aufgabe für einen Citymanager, genau wie das Zusammenführen der kulturellen Aktivitäten und Handelsaktionen. Er soll neue Veranstaltungsformate und Aktionen entwickeln und die Händler bei der digitalen Vermarktung ihrer Angebote beraten. Zudem soll er eng mit dem bestehenden Stadtmarketing, das eher touristisch orientiert ist, und der Wirtschaftsförderung zusammenarbeiten.

Gegen die Umland-Konkurrenz

Für all das wird jemand gesucht, der möglichst Marketing oder Kommunikation studiert hat und idealerweise schon Berufserfahrung hat. Wie genau die Position dotiert ist, das soll erst nach einer detaillierten Stellenbeschreibung festgelegt werden. Die Stadt geht davon aus, dass in diesem Jahr noch 20 000 Euro nötig sind, falls der Posten zeitnah besetzt werden kann.

Beim Handel und bei vielen Vereinen rennt die Stadt offene Türen ein. Die Geschäftsleute fordern seit Langem ein koordiniertes Vorgehen, um den Einkaufsstandort gegen die Konkurrenz im Umland zu wappnen. Dazu zählen Handelsprofis nicht nur Ludwigsburg oder Sindelfingen, sondern auch Ditzingen oder Renningen.