Mehr als 200 Musikfreunde aus dem JGK und dem ASG haben ein tolles Weihnachtskonzert in der vollbesetzten St.-Johannes-Kirche dargeboten. Es ist bereits die 30. Auflage dieser Kooperation.

Leonberg - So voll ist es wohl auch in der St.-Johannes-Kirche selten: Gut 450 Zuhörer haben am Dienstag das Gotteshaus bis auf den letzten Platz gefüllt, um dem gemeinsamen Weihnachtskonzert des Albert-Schweitzer- und des Johannes-Kepler-Gymnasiums zu lauschen. Die brachten noch einmal mehr als 200 Mitwirkende auf improvisierte Bühne.

 

Für das Motto „Die Weihnachtsgeschichte musikalisch erzählt“ hatte die ASG-Musiklehrerin Stefanie Fuchs, die das gesamte Projekt federführend betreute, die passenden Stücke auswählt. Bunt gemischt und unter stetigem Applaus betraten die Schüler der verschiedenen Schulchöre und der Elternchor des ASG die Bühne im vorderen Teil des Kirchenschiffs. Bis jeder seinen Platz eingenommen hatte, dauerte es eine ganze Weile, schließlich mussten rund 200 Sänger platziert werden.

Musik und Text wechseln sich ab

Das Orchester hatte schon unterhalb der Bühne Platz genommen, als der erste Teil des Konzerts mit den heiteren Weihnachtsliedern des britischen Komponisten und Dirigenten John Rutter, den Christmas Carols, begann. Zwischen den einzelnen Stücken wurde aus der Weihnachtsgeschichte vorgelesen, gefolgt von Übersetzungen aus den englischen Texten der Carols. Denn selbstverständlich wurde im Original gesungen. Darauf legte Stefanie Fuchs großen Wert.

Das wurde im dritten Konzertteil zur Herausforderung, denn da sang der Tenor Roger Gehrig zusammen mit dem Chor die „Navidad Nuestra“ des argentinischen Musikers Ariel Ramirez. „Eine Spanischlehrerin hat uns hier mit der korrekten Aussprache geholfen“, erzählt Stefanie Fuchs, „wir wollten das schon richtig machen.“ Den Tenor Roger Gehrig hat sie über die Musikschule kennengelernt, und sein Auftritt war einer der Höhepunkte des Abends. Von Akkordeon und Gitarre begleitet, setzten die südamerikanischen Weisen ungewöhnliche Akzente im Weihnachtskonzert.

Auch das gesamte Orchester kam in diesem dritten und letzten Teil nochmals zum Zuge, nachdem es den zweiten Konzertabschnitt mit Bravour bestritten hatte: mit drei vom italienischen Musiker Ottorino Respighi neu arrangierten Lautenstücken des 17. Jahrhunderts.

Ein reger Wechsel

Auch hier gab es für Stefanie Fuchs, die seit dreieinhalb Jahren am ASG unterrichtet, im Vorfeld einiges zu tun: „Die Stücke mussten für unser Orchester und die Instrumente, die wir haben, umgeschrieben werden“, erklärt sie. Schließlich müssen sich nicht nur die Chöre, sondern auch die Schulorchester mit wechselnden Instrumenten jedes Jahr neu finden. Abschlussschüler verlassen die musikalische Szene, neue Nachwuchs-Musiker kommen hinzu. Das ist schon eine Herausforderung für die engagierte Lehrerin, die überdies ein anspruchsvolles Erbe angetreten hat: „Vor genau 30 Jahren hat das Ehepaar Borchert, beide Musiklehrer, einer am ASG, einer am JKG, das gemeinsame Weihnachtskonzert ins Leben gerufen“, erzählte sie. Dieses Jahr hat sie die organisatorische und musikalische Nachfolge angetreten, keine leichte Aufgabe. Schließlich müssen Unter-, Mittel- und Oberstufenchor, Jazzchor und Elternchor beider Schulen in Einklang gebracht werden – im wahren Wortsinn.

Rund 220 Mitwirkende dirigierte Stefanie Fuchs durch den Abend, und nach knapp neunzig Minuten voller Konzentration strahlte sie befreit, es ist alles gut gelaufen. „Man darf keine Perfektion erwarten, aber wir haben uns schon ein hohes Niveau erarbeitet“, lobte sie ihr Team. Viel Zeit zum Üben blieb nicht: „Wir haben Mitte September angefangen“, berichtete sie. Mit nur zehn Proben musste das englisch-spanische Programm sitzen und alle Sänger und Musiker von der Fünften bis zur Abschlussklasse und darüber hinaus miteinander harmonieren. Der Applaus am Ende des Konzerts zeigte, dass den Zuhörern gefiel, was zu Gehör gebracht wurde. „Das war mal etwas ganz anderes“, so der Tenor der Besucher im Hinausgehen.