Das Thema ist recht simpel: Vier Männer sperren sich aus Versehen in die Kühlkammer ein. Doch daraus wird ein Theaterspaß mit Lachtränen-Garantie.

Man nehme eine einzige Bühnenkulisse. Weiß gekachelte Wände. Ein spärlich eingerichteter Raum. Nur ein Regal mit ein paar Lebensmittelkonserven. Sauerkraut, Würstchen, Gürkchen und einen Kürbis. Ein paar Papierrollen, einen Abfalleimer und einen Wischmopp. Fertig ist die perfekte Bühnenshow. Nein, nicht ganz. Eine DJ-Musikanlage und fünf herausragende Schauspieler, die gekonnt das Publikum für sich einnehmen können, gehören selbstverständlich auch noch dazu. Mit seiner Karaoke-Komödie „Machos auf Eis“ gelang es Christian Kühn (Comödie Dresden) die Comedy-Show mit dem Theaterspiel und einer Karaoke-Veranstaltung gleichsam zu verbinden. Ein überragender Bürger Lars Dietrich alias DJ Sandro spielte sich hierbei in der Stadthalle mit viel Bewegung, Witz und Charme in die Herzen des Publikums.

 

Doch von vorn: In einer Sommernacht mitten im heißen Monat Juli sitzen zwei Männer in einem Kühllager eines Restaurants fest. Der frisch getraute Adrian (Tim Sander) und der in die Arbeitslosigkeit blickende Restaurantkoch Sven (Christian Kühn). Doch wären zwei nicht schon genug, gesellen sich weitere Herren hinzu. Da wäre einmal der etwas einfältige, doch überaus putzige DJ Sandro (Bürger Lars Dietrich) und der knallharte Immobilienmakler und Womanizer Oliver (Kai Lentrodt). Vier Männer also, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Adrian, der junge Bräutigam ist smart, gut gekleidet, cool und gleichzeitig herrlich entnervt. Mit einer ungeheuren Leidenschaft für seine Rolle verkörpert Tim Sander seinen Charakter überzeugend. Bei jedem Schritt, jedem gesprochenen Wort ist zu spüren – man hat es hier mit guten, das Spiel liebenden Schauspielern zu tun. Denn auch Christian Kühn spielt den arbeitslosen Restaurantkoch Sven herzerfrischend. Derb und missmutig hingegen der Womanizer Oliver.

Haben auch alle anfangs etwas Angst vor dem hart gesottenen Kai Lentrodt, ist es doch Bürger Lars Dietrich, der mit seiner liebenswerten Art so allerlei Missgeschicke fabriziert. Da muss das Gurkenglas für DJ Sandro schon mal als Toilette herhalten und die Zunge am eiskalten Regal festkleben, um kurz nach der Befreiung des Sprachwerkzeugs wieder irrwitzige Wortspiele raushauen zu können.

Mit dem Erscheinen der einzigen Frau im Bühnenstück erspielt sich Bianca Warnek als Gönül ihren Platz in der Männerrunde. Doch sobald Frauen auf Männer treffen bleibt eines nicht aus – die Diskussion um den Platz der Geschlechter in der Gesellschaft. Schnell entfachen sich wilde Wortgefechte und die gelagerten Dosenwürstchen werden für so allerlei Anzüglichkeiten missbraucht.

Von einer Koks-Party im Kühlraum angeheizt, schmettern die Darsteller zudem einen bekannten Musiksong nach dem anderen. Da waren Lady Gagas „Pokerface“, Herbert Grönemeyers „Männer“, Rainhard Fendrichs „Macho Macho“, Katy Perrys „I kissed a girl“ und Titel der Filme Dirty Dancing und Titanic mit im Musikprogramm, um nur einige zu nennen. Und als wäre das noch nicht genug, gründen die Männer gleich noch eine Band. Doch wie sollten sie sich nennen? Vielleicht „Die Kalten Jungs“, „Die Tiefkühlgang, „Die Cool Boys“, „Die eiskalten Bengel“, „Männer auf Eis“ oder gar „Kerle auf Eis“. Mit der Einigung auf „Machos auf Eis“ trafen die Männer ins Schwarze und gaben dem Stück gleichsam seinen Namen.

Mit der Befreiung aus dem Kühlraum scheint sich dann alles in Wohlgefallen aufzulösen. Doch das Stück endet mit einer Überraschung und dem heiß-kalt ersehnten Happy-End für die Liebe.