Nach der Übernahme des Hauses an der ehemaligen Solitude-Rennstrecke setzt die Hoffnungsträger-Stiftung ihr Ziel um, das Hotel und die Gaststätte für den Motorsport noch attraktiver zu machen. Seit Kurzem leitet Kristin Straßburger den Betrieb.

Leonberg - Ein Speisesaal im Erscheinungsbild einer Werkstatt der 30er Jahre, ein Haus, das in seinen Räumen die legendäre Solitude-Rennstrecke visuell wieder aufleben lässt, dazu tauchen immer wieder Stilelemente von historischen Motorrädern und Autos auf, die sich in den Möbeln, dem verwendeten Holz und den Böden wiederfinden. So soll das Glemseck im kommenden Jahr nach einem grundlegenden Umbau seine Gäste begrüßen.

 

Das Glemseck gilt als attraktiver Treffpunkt für Motorsportliebhaber, Radfahrer, Wanderer und Naturfreunde.„Wir sind mit dem Ziel angetreten, dass es für den Motorsport sogar noch attraktiver wird, und das setzen wir nun um“, sagt der Vorsitzende der Hoffnungsträger-Stiftung, Marcus Witzke. Er ist gleichzeitig der Geschäftsführer der Glemseck GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Stiftung. Die hat das Glemseck im vergangenen Jahr gekauft und zum 1. Januar von der Familie Sonnet das Haus übernommen, das jetzt unter „Hotel und Restaurant an der Solitude“ firmiert.

Neue Betriebsleiterin nimmt die Herausforderung an

Neue Betriebsleiterin ist seit wenigen Tagen die 29-jährige Kristin Straßburger. Die gebürtige Dresdnerin ist vom Fach und hat sechs Jahre ein Ferienhotel in Cuxhaven geleitet. „Mit der Aussicht, was am Glemseck alles kommen soll, ist der Job eine interessante Herausforderung“, freut sie sich auf den Wechsel. Sie wird das 15-köpfige Service-Team leiten. Küchenchef ist Jürgen Gierke. Er hat bereits in der Sonne und im Schlosshotel Höfingen gekocht.

Wozu braucht eine christliche Stiftung ein Hotel-Restaurant wie das Glemseck? „Der soziale Charakter bleibt immer im Vordergrund“, sagt dazu der Stiftungssprecher Axel Jeroma. Die dafür gegründete GmbH biete immer die Möglichkeit, andere soziale Projekte einzubinden, wie etwa das Seehaus mit realistischen Arbeitsaufträgen. Denn die Initiative sieht sich selbst auch als Multiplikatorenstiftung, die andere anregen will, in Projekte zu investieren. Darüber hinaus will die Stiftung im Glems-eck auf ihr großes Engagement im sozialen Bereich aufmerksam machen. „Wir möchten die Räume auch für Tagungen, Veranstaltungen und Benefizabende nutzen“, erläutert der Stiftungsvorstand.

Fünf Blockhütten ergänzen den Außenbereich

Doch davor steht noch einiges an Änderungen in dem Haus an der ehemaligen Solitude-Rennstrecke an. Manches ist bereits vollbracht: der Biergarten und ein Teil der Terrasse sind bereits umgestaltet. Die Holzarbeiten hat das Seehaus gemacht, die Möbel wurden von den Gemeinnützigen Werkstätten und Wohnstätten Sindelfingen angefertigt. Doch der Außenbereich soll vergrößert und die Freiluftsaison verlängert werden. „Wenn die Biergartensaison beendet ist, kommen auf die andere Terrasse bis zu fünf Blockhäuser für Bewirtung zum Drinnensitzen“, erläutert Witzke. Im Außenbereich werden zwei große Glasvitrinen aufgestellt, in denen besondere Motorräder gezeigt werden können.

Unter dem Motto „Historisches zum Leben erwecken“ hat die Stiftung für die Umgestaltung des Innenbereichs den Architekten Rudolf Neumeier ins Boot geholt. Der Bayer hat sich auf Themenhotels spezialisiert, wie etwa die im Europa-Park in Rust. „Angesichts der erfreulichen Auslastung wollen wir auch für die Sanierung der rund 20 Hotelzimmer Geld in die Hand nehmen“, sagte Witzke.

Wenn Anfang 2017 die Außenbewirtung beginnt, soll der Umbau des Innenbereiches über die Bühne gehen. Alles in allem geht Geschäftsführer Marcus Witzke von einem kleineren einstelligen Millionenbetrag aus, den die Stiftung für ihre Vorhaben am Glemseck wird aufbringen müssen.