Die Gebersheimer feiern bereits zum 23. Mal bei bestem Frühlingswetter rund um den mit Tannen- und Birkengrün geschmückten Ortsbrunnen das Osterbrunnenfest.

Leonberg -

 

Immer wieder kommt ein neuer Frühling“ – tönt es aus einem Dutzend Kinderkehlen. Die kleinen und etwas größeren Sängerinnen und Sänger vom Liederkranz Gebersheim begrüßen rund um den österlich geschmückten Dorfbrunnen die warme Jahreszeit. Inzwischen stehen andere Besucher des Osterbrunnenfestes schon ungeduldig vor dem Verkaufsstand Schlange, an dem der SV Gebersheim die leckeren Produkte des Backkhaus-Teams anbietet. Süßes Osterbrot, gebackene Häschen und Osterzöpfe mit einem bunten Ei in der Mitte sowie natürlich richtiges Backhausbrot.

„Wir haben heute morgen schon um fünf Uhr angefangen,’“ berichtet Melanie Ankenbauer. Sie gehört zu einer Gruppe von rund zwölf Frauen, die ehrenamtlich in Gebersheim für die leckeren Produkte sorgen. So kann der Erlös aus dem Verkauf des knusprigen Backwerks fast vollständig in neue Trikots für die Tischtennisjugend des TV Gebersheim investiert werden.

23. Auflage des Brunnenfestes in Gebersheim

Bereits zum 23. Mal feiern die Gebersheimer rund um den mit Tannen- und Birkengrün sowie bunten Eiern geschmückten Brunnen. Der schon etwas in die Jahre gekommene Wasserspender war von den Stadtwerken wieder instandgesetzt worden und leckt jetzt nicht mehr. Der Ortsvorsteher Wolfgang Kühnel erinnert daran, dass zwei ehemalige Ortschaftsrätinnen, Gerline Hönes und Carmen Jäger, vor mehr als zwei Jahrzehnten diesen Brauch nach Gebersheim gebracht haben. Damals standen die Tische und Stühle für die Bewirtung noch direkt neben dem Brunnen auf der jetzigen Wendeplatte für den Bus. „Manche sagen heute noch, das sei eines der schönsten Brunnenfeste gewesen“, so Ortsvorsteher Kühnel. Immer noch ist es Sache der acht Ortschaftsräte, partei- und fraktionsübergreifend das Osterbrunnenfest zu organisieren. Unterstützt werden sie dabei von Beschäftigten der Ortsverwaltung. Seit ein paar Jahren findet die Hocketse in und vor der Scheune des örtlichen Bauernhausmuseums statt.

Fantasievolle Eierkreationen im Innern

Während draußen der Wochenend-Durchgangsverkehr durch den Ort braust, zeigen Eierkünstler im Gebäude, was aus den Tierprodukten alles gemacht werden kann. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Martina Jordan etwa präsentiert bunt marmorierte Eier mit Innenleben: Stoffbänder, auf denen Sprüche und Lebensweisheiten stehen. In einem Gänseei hat sie das komplette Vaterunser untergebracht. Nelli Coca demonstriert die besondere Kunst, Eier wie in Schlesien zu gestalten. Sie kratzt die zuvor aufgetragene Farbe mit einem Tapetenmesser wieder so ab, dass filigrane Blumenmuster übrig bleiben. Und Georg Binder fertigt aus den leicht zerbrechlichen Hüllen mithilfe von Bohrern allerfeinste Gebilde. Hier findet sicher der eine oder andere Festbesucher Anregungen, die eigenen Ostereier zu schmücken, oder er kauft ein paar fertige.