Zum Auftakt der Adventszeit haben die Geschäfte lange geöffnet, es gibt tolle Shows, leckeres Essen, ganz viel Ehrenamt und eine faszinierende Atmosphäre.

Leonberg - Dass in der Altstadt das Herz von Leonberg schlägt, das wird am ersten Adventswochenende einmal mehr deutlich. Schon am Freitagabend bietet die „Romantische Einkaufsnacht“ besonderes Flair. Immer wieder faszinierend und ein Publikumsrenner ist der Nikolausmarkt. Eindrücke von drei Abenden.

 

Einkaufsnacht:

Zum ersten Mal leuchten sie wieder auf. Die Lichter in den Häusergiebeln signalisieren, dass die Adventszeit begonnen hat. Und auch der Weihnachtsbaum strahlt in vollem Glanz. Er ist dicker als im vergangenen Jahr. Das sieht viel besser aus.

Doch die Musik, die am Freitagabend auf dem Marktplatz erklingt, ist gar nicht beschaulich. Stefanie Fleschutz braucht lauten Rock , um ihre beeindruckende Show „Dance with Fire“ musikalisch zu untermalen. Drei mal an diesem Abend zeigt die zierliche Heimsheimerin ihre Künste mit Flammen. Der Marktplatz ist immer voll.

Den Händlern ist es recht. Viele Menschen nutzen die Gelegenheit zu einem Gläschen und einem Schnäppchen. Denn neben Wein und Sekt gibt es in den Geschäften viele Sonderangebote.

Hella Brill im Modegeschäft Marktplatz 11 kann über mangelndes Kundeninteresse nicht klagen. Bis 23 Uhr ist der Laden voll. Nicht nur wegen der Scheurebe aus der Pfalz, die dort ausgeschenkt wird. Im Bio-Laden „Mutter Natur“ gibt’s spanischen Rotwein. Auch hier sind die Kunden in Kauflaune. „Wir haben ständig zu tun“, freut sich Elke Hiller.

Traditioneller Treffpunkt bei allen Altstadt-Festen ist das Vinum im Hause Ziegler. Hier gibt es Sekt und Secco. Und Joachim Heller strahlt: „Wir hatten heute eine gute Kundschaft, die schon viele Geschenke mitgenommen hat.“ Für den Geschäftsführer und Vorsitzenden der Werbegemeinschaft „Faszination Altstadt“ ist klar: „Die erste Romantische Einkaufsnacht macht Lust auf weitere.

Nikolausmarkt:

Wenige Stunden später ist der Marktplatz wieder voll. An den letzten Hütten wird noch gewerkelt, doch die Leute lassen sich am Mittag Glühwein und Würste schmecken. Keine Zeit zum Trinken hat Jürgen Beck. Der Ordnungsamtsleiter kontrolliert die fast 100 Stände und ist zufrieden: „Keine Probleme.“

Ehrenamt:

Das Erfolgsrezept des Nikolausmarktes ist die starke Präsenz von Vereinen, Schulen und sozialen Initiativen. So wie der Malmsheimer Freundeskreis, der mit dem Verkauf von Gyros die Mukoviszidose-Hilfe unterstützt. „Wir haben in unsere Bekanntschaft eine Frau, die an der Krankheit leidet“, berichtet Stefan Weißer. „Deshalb haben wir uns vor zehn Jahren zusammengetan, um auf dem Nikolausmarkt Geld zu sammeln. Gyros ist beliebt, und es wird sonst nirgends angeboten.“

Ein neuer Sportplatz steht auf der Wunschliste des TSV Höfingen. Dafür haben sie extra einen Förderverein gegründet, der von Markus Fuhrmann und Manuel Fuchs geleitet wird. In Eigenarbeiten haben die Aktiven einen alten Ausschankwagen restauriert, an dem neben Bier, Glühwein und Roten Winter-Apfelstrudler verkauft wird: ein süßer Likör mit Sahne. Den lässt sich nicht nur der TSV-Chef Uli Hoppe gerne schmecken.

Politik:

Zum festen Inventar gehören auch CDU und Freie Wähler. Deren Glühweinstand ist längst zum Treffpunkt für das politische Leonberg geworden. Und bei der CDU organisiert alljährlich wie unermüdlich Gisela Ringeis einen Losverkauf zugunsten des Hospizes. Da sind nicht nur CDU-Obere wie der frisch gekürte Bundestagskandidat Marc Biadacz mit Loseimern unterwegs, sondern auch Parteifremde wie Bernhard Schuler und Roland Bernhard. Der Oberbürgermeister und der Landrat sind aber nicht gemeinsam auf Los-Tour. Aus Termingründen...