Händler und Anwohner vor allem in der Altstadt ärgern sich über die Verschmutzung durch die Vögel. Der Verwaltung sind jedoch ein Stück weit die Hände gebunden. Es wird nicht besser, solange die Tiere in der Stadt ausreichend Futter finden.

Leonberg - Man nennt sie die „Ratten der Lüfte“, und eines der bekanntesten Lieder des österreichischen Sängers Georg Kreisler heißt „Geh’n wir Tauben vergiften im Park“. Die meisten Menschen stehen Tauben ablehnend gegenüber – vielleicht mit Ausnahme von Rentnern, in deren Tagesstruktur das Füttern von Tauben eine gewichtige Rolle spielt. Vor allem die Bewohner und Geschäftsleute in der Leonberger Altstadt empfinden die Masse der Vögel jedoch geradezu als Plage.

 

Stacheln auf Regenrinnen

Einen kleinen Erfolg hat nun zumindest Andreas Nickl, der Inhaber des Biosupermarktes „Mutter Natur“ erlebt: „Der Zwischenraum zwischen unserem Haus und der Nummer 19, in dem sich zwei Schwärme von rund 50 Tauben getummelt haben, ist nun komplett zugebaut“, freut er sich. Zudem habe der Eigentümer von Haus Nummer 19, in dem derzeit das Dönerland seine Geschäfte betreibt, auf Regenrinnen und Schornsteinen Stacheln angebracht. „Da waren endlich richtige Profis am Werk“, meint Nickl.

Früher hätten dort zehn Tauben gleichzeitig gebrütet, er habe bereits eine Androhung des Wirtschaftskontrolldienstes gehabt, dass man sein Geschäft vorübergehend schließen werde. Dennoch sieht Nickl in diesen Taubenschutzmaßnahmen nur einen Tropfen auf den heißen Stein. „Es gibt immer noch Stellen zwischen Häusern am Marktplatz, an denen der Taubenkot zehn Zentimeter dick liegt“, erzählt er.