Mehr Flüchtlinge in Notunterkünften. Kaum Chancen auf eine Privatwohnung.

Leonberg - Die Zahl der Obdachlosen, die in Leonberg von der Stadt behelfsmäßig untergebracht wurden, ist binnen zwölf Monaten um 200 angestiegen. Waren zum Stichtag 30. März 2017 noch 369 Menschen gemeldet, so waren es im März diesen Jahres schon 569.

 

In dieser Statistik sind allerdings auch die Flüchtlinge in der sogenannten Anschlussunterbringung aufgeführt, also jene, die eine längere Bleibeperspektive haben, allerdings keine eigene Wohnung. Sie werden von den Behörden untergebracht.

Anschlussunterbringung nimmt zu

Die Flüchtlinge sind es auch, die zur signifikanten Steigerung beitragen. 193 Menschen in Anschlussunterbringung waren vor einem Jahr in Leonberg registriert. In diesem März waren es bereits 364.

Diese Zahl wird weiter steigen. Im Rathaus rechnet man mit 117 Menschen, die der Stadt bis Jahresende zugewiesen werden. Für das Jahr 2019 wird mit einer Quote von etwa 80 Menschen gerechnet.

Wie berichtet, kann sich eine Kommune die Zahl der von ihr beherbergten Flüchtlinge nicht aussuchen. Die Zuweisung erfolgt nach dem Prinzip von oben nach unten: Das Land verteilt die Menschen auf die Landkreise, die wiederum an die Städte und Gemeinden.

Eine Hoffnung auf Besserung hat der zuständige Sozialbürgermeister nicht: Angesichts des angespannten Wohnungsmarktes „ist es für die betroffenen Personen zur Zeit fast unmöglich, privaten Wohnraum anzumieten“, erklärt Ulrich Vonderheid (CDU). „Mit einem Abfluss aus den Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünften kann nicht gerechnet werden.“

Ein-Zimmer-Appartements begehrt

Ungeachtet der Notunterkünfte gibt es im Rathaus eine lange Liste mit Wohnungssuchenden: 347 Haushalte suchen eine neue Bleibe, im Vorjahr waren es lediglich 265. Mit 127 Anfragen sind Ein-Zimmer-Appartements am stärksten begehrt. Deutlich dahinter mit je 69 Gesuchen liegen Wohnungen mit zwei oder vier Zimmern. Eine Drei-Zimmer-Wohnung haben 46 Haushalte auf ihrer Wunschliste.