Sie sind mit speziellem Auftrag auf dem Pferdemarkt unterwegs und filmen. Das Video ist im Text zu finden.

Leonberg - Mmmm, Lecker. Essen und Trinken gehören zum Pferdemarkt dazu – klar, dass richtige Reporter auch dabei mittendrin sind. Die Currywurst schmeckt, die Pommes auch, Moderator Jacob Haug macht ein zufriedenes Gesicht. Nora Cudazzo schaut dagegen konzentriert, sie ist schließlich die Kamerafrau und muss scharf und wackelfrei filmen, was Jacob so alles unternimmt.

 

Eigentlich hätten sie in dieser Woche Fasnetsferien, aber wenn das LeoMagazin ruft, dann sind sie zur Stelle. Und den Leonberger Nationalfeiertag darf dieses Magazin selbstverständlich nicht verpassen. „Das macht uns sehr viel Spaß“, erklärt Jacob Haug. Mittlerweile steht der 13-Jährige neben einem grauen Esel und schaut sich zusammen mit seinem drahtlosen Mikrofon und dem professionellen Blick in die Kamera den Pferdehandel an. Wo immer etwas los ist, da sind sie zur Stelle.

Recherche ist das A und O

Hannah Paule schaut immer zu, greift aber nicht ein. „Es ist doch toll, wie hier Jugendliche für Jugendliche recherchieren und Infos zusammentragen“, sagt die Mitarbeiterin des Stadtjugendreferats. Etwa zwei Jahre ist es her, da kam die Jugend Leonbergs zu einem Jugendforum zusammen. Viele Ideen wurden geboren: Festivals in der Stadt, Plätze für Jugendliche und schnelleres Internet. Und eben ein Video-Kanal von Jugendlichen für Jugendliche in Leonberg. Studenten der Hochschule der Medien in Stuttgart haben anfangs unter die Arme gegriffen, die damalige Stadtjugendreferentin Birte Brinkmann beförderte die Idee mit Feuer und Flamme.

Das LeoMagazin war geboren – und ist heute die einzige Idee des damaligen Jugendforums, an der noch aktiv gearbeitet wird. Zum Beispiel auf dem Leonberger Pferdemarkt. Jacob Haug und Nora Cudazzo sind mittlerweile mit ihrem zweiten Kameramann Jan Moriconi in den Ruff-Keller hinabgestiegen. Natürlich darf auch dieser Aspekt nicht fehlen, schon am Vortag haben sie sich bei der Stadtarchivarin Bernadette Gramm über die Geschichte des Pferdemarktes informiert. „Wir haben uns vorher einen genauen Drehplan überlegt“, sagt Nora Cudazzo. Die 16-Jährige muss schmunzeln. „Auch wenn heute nicht alles so ganz genau klappt.“ Aber so ist eben die journalistische Recherche – und alles soll so realistisch wie möglich sein.

Jeder kann alles

Zwölf Jugendliche sind insgesamt auf dem Pferdemarkt für das LeoMagazin unterwegs, in zwei Teams arbeiten sie verschiedene Drehorte ab und arbeiten in verteilten Rollen. Mal moderiert einer, mal hat er die Kamera in der Hand. Mit einer vierstündigen Livesendung am Abend der OB-Wahl hatten die Jugendlichen ihren ersten politischen Auftritt.

In den Herbstferien waren sie in Berlin, um sich besser kennenzulernen. Mit der Tänzerin Valeria Fiorenza von den Siesta Dancers haben die Jung-Filmer aber auch schon ein tolles Porträt produziert. Jetzt geht’s aber erst einmal in den Schnittraum. Vier der Jugendlichen legen am Dienstagabend eine längere Nachtschicht ein. Den Schnitt und Feinschliff bis zum fertigen Video erledigen die Mädels und Jungs selbstverständlich ebenfalls selbst.