Der Renninger Luca Dieckmann wird bei den deutschen U-18-Jugendmeisterschaften im Zehnkampf Zehnter. Im abschließenden 1500-Meter-Lauf zieht er den späteren Sieger Manuel Eitel ins Ziel.

Renningen - Beim Zehnkampf müssen nicht nur die Athleten topfit sein, auch das Wetter sollte einigermaßen mitspielen. In Bernhausen bei den deutschen Jugendmeisterschaften ist das nicht ganz der Fall gewesen. Am zweiten Wettkampftag öffneten sich am Himmel die Schleusen – und an das Erreichen von Bestmarken war, außer bei den drei Top-Athleten, nicht zu denken. Somit ist der Renninger Luca Dieckmann mit seinem zehnten Platz in der Altersklasse der männlichen Jugend U 18 ganz zufrieden. „Ich wollte in meinem ersten Jahr in der Altersklasse U 18 unter die besten zehn kommen, erst im nächsten Jahr soll es mit mehr Erfahrung eine bessere Platzierung werden“, so der 16-Jährige, der erst vor gut vier Jahren mit der Leichtathletik begonnen hat.

 

Da es beim abschließenden 1500-Meter -Lauf um nichts mehr ging, hatte Luca Dickmann beschlossen, für den führenden Manuel Eitel vom SSV Ulm, das Tempo zu machen. Der Trainingskollege im Landeskader kämpfte noch um einen neuen deutschen Rekord, den bislang Jan Felix Knobel von der Frankfurter Eintracht innehatte. „Ich habe ihn gezogen, weil er nicht so ein guter Läufer ist, und auf den letzten 100 Metern war ich neben ihm und feuerte ihn noch richtig an“, so Dieckmann. Mit Erfolg. Bei diesem Herzschlagfinale verbesserte Manuel Eitel den Rekord um zwei auf 7737 Punkte.

Persönliche Bestleistung im 400-Meter-Lauf

Sonniges Wetter hatten die Athleten am ersten Wettkampftag. In der ersten Disziplin, dem 100-Meter-Lauf, kam der Renninger nicht so richtig aus den Startblöcken. Seine Bestzeit liegt bei 11,1 Sekunden, in Bernhausen erreichte er das Ziel in 11,32. Im Weitsprung wollte er die 6,80 Meter knacken, am Ende maßen die Wettkampfrichter 6,33. Mit dem Kugelstoßen war der 16-Jährige dann richtig zufrieden. „Da bin ich lange nicht mehr über 13 Meter gekommen.“ In der Ergebnisliste stehen 13,75 Meter. Beim Hochsprung blieb er mit 1,72 Metern hinter den eigenen Erwartungen zurück. 1,92 Meter ist er bereits gesprungen. „Ich habe noch Probleme mit meinem Anlauf, den ich verlängert habe“, so Dieckmann. Bestleitung zeigte er dann bei der letzten Disziplin des ersten Tages, dem 400-Meter-Lauf. Hier stellte er mit 51,07 Sekunden einen neuen persönlichen Rekord auf. „Sprint und Sprung, das ist meine Sache, im Speerwerfen und Stabhochsprung habe ich noch Schwächen“, sagt der Schüler, der nach seinem Realschulabschluss nun das Wirtschaftsgymnasium in Leonberg besuchen wird.

Tag zwei begann mit dem 110-Meter-Hürdenlauf. „Da war ich schon schneller, aber ich bin in Rücklage geraten“, kommentierte der Athlet die 15,50 Sekunden. Und auch mit den 34,59 Metern im Diskuswurf war er nicht zufrieden. Im Stabhochsprung stellte er wider Erwarten seine Bestleistung von 3,40 Meter ein. Und das, obwohl der Wettkampf bei Dauerregen eine klitschnasse Angelegenheit wurde. 35,71 Meter waren es dann im Speerwurf. „Um vorne mitzumischen, muss man die 50-Meter-Marke knacken“, ist Dieckmann, der für die SpVgg Renningen startet, realistisch. Nach den 1500 Metern feierte er mit dem neuen deutschen Rekordhalter.

Der erste Neunkampf in der Altersklasse U 16

Luca Dieckmann spielte Fußball und schwamm bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gemeinschaft (DLRG), bevor er Geschmack an der Leichtathletik fand. Und bei letzterer erkannte er schnell sein Talent. Bei den ersten württembergischen Meisterschaften errang er auf Anhieb gute Platzierungen im Sprint, Weitsprung und mit der Kugel. Das spornte den Athleten an. In der Altersklasse U 16 bestritt er seinen ersten Neunkampf. „Das schöne ist die Vielseitigkeit“, sagt Dieckmann. Der Landestrainer Christopher Hallmann warf schnell einen Blick auf den jungen Sportler und nahm ihn in den Kader auf. Montags und donnerstags trainiert der Renninger regelmäßig in Stuttgart. „Da geht es vorwiegend um die technischen Disziplinen“, erklärt Dieckmann. In seinem Renninger Heimatverein ist er weitgehend der einzige Zehnkämpfer, er kann aber auf die Erfahrung von drei Trainern bauen. Die ehemaligen Leichtathletin Margit Hartmann ist Spezialistin für die Laufdisziplinen und für die Hürden. Das Team ergänzen Frank Philippin und Frank Schmid-Mergenthaler. „Stabhochsprung trainiere ich manchmal in Sindelfingen.“ Und manchmal, wie jetzt in den Sommerferien, trifft er sich mit seinem Kollegen Manuel Eitel in Ulm. Zwar ist ihm der neue deutsche Meister um einiges voraus, doch in den Laufdisziplinen hat Luca Dickmann den längeren Atem. Davon profitierte Eitel jetzt in Bernhausen.