Bei der 31. Auflage bleiben die Teilnehmerzahlen nur knapp unter denen des Vorjahres. Den Halbmarathon und die Zehn-Kilometer-Distanz nehmen 1254 Starter in Angriff. Dazu kommen 513 Schüler und „Minis“.

Gerlingen - Es ist nicht immer die Jagd nach neuen Rekorden, die eine große Laufveranstaltung ausmachen. Beim 31. Solitudelauf der KSG Gerlingen war der Halbmarathon-Sieger Karl Magnus Westphal (MTV Stuttgart) in 1:14,00 Stunde zwar über fünf Minuten schneller als im vergangenen Jahr, das interessierte ihn im Ziel jedoch wenig. „Bei dieser Strecke spielt die Zeit gar keine Rolle. Da zählt viel mehr der Kampf.“ Und den lieferte sich der Triathlet mit dem Ditzinger Ulrich Königs. Nach rund acht Kilometern, da, wo Westphal die Konkurrenz im Vorjahr hat ziehen lassen müssen, schlug diesmal seine Stunde. Er setzte sich leicht ab und kam schließlich mit 44 Sekunden Vorsprung ins Ziel.

 

Königs nahm es mit Humor: „Ich werde hier immer Zweiter. Ich glaube, das war jetzt das fünfte Mal.“ Obwohl er am Wochenende zuvor in heimischen Gefilden ein Trainingslager absolviert hat, lief Königs knapp drei Minuten schneller als im Vorjahr. Bei der 30. Auflage des Wettbewerbs musste er sich dem Leonberger Tobias Sauter beugen, der gestern nicht am Start war.

Siegerzeit bei den Frauen unter 1:20 Stunde

Auch die Titelverteidigerin Dorothea Frey trat nicht an. Sie hätte wohl auch nur wenig Chancen gehabt, erneut ganz oben zu stehen. Denn ihre Siegerzeit von 1:26 Stunde wurde deutlich unterboten. Und das gleich von den beiden Erstplatzierten. Sandra Eltschkner (SG Greifswald) blieb in 1:18,23 noch unter der Marke von 1:20 Stunde. Anja Schnekenburger auf Rang zwei kam nach 1:20,45 Stunde ins Ziel.

Der Sieger über die zehn Kilometer, Daniel Noll (TSV Glems) lief genau eine Sekunde langsamer als im Vorjahr. Bei seiner ersten Teilnahme reichte es nur zu Rang zwei. Diesmal bestimmte er das Rennen von Beginn an und lief alleine vorneweg. Moritz Pöndl (TV Zell) folgte mit gehörigem Sicherheitsabstand und hatte im Ziel einen Rückstand von knapp zwei Minuten. Der 29-jährige Noll will im Herbst bei den deutschen Marathonmeisterschaften starten. Ob er auch die nationalen Titelkämpfe über die halbe Distanz in Bad Liebenzell in drei Wochen in Angriff nimmt, will er kurzfristig entscheiden.

Ungefährdet entschied auch Catherine Malloy (TF Feuerbach) die Zehn-Kilometer-Distanz für sich. In 39:57 blieb sie knapp unter der 40-Minuten-Marke. Ihr Vorsprung auf Alexandra Wicke betrug vier Minuten.

Gerlinger Nachwuchs dominiert bei den Schülern

Einmal mehr räumte das Schlumpflaufteam der KSG Gerlingen die ersten Plätze in den Schülerläufen gleich reihenweise ab. Lediglich in der Altersklasse W 18, in der allerdings auch gar keine Gerlingerin am Start war, und bei den Mädchen U 10, wo Angelina Schmidt vom TSV Eltingen die Schnellste war, landeten die „Schlümpfe“ nicht ganz vorne.

Mit insgesamt 1767 Startern wurde der Teilnehmerrekord des Vorjahres (über 1800) nicht ganz erreicht. Mit 708 Startern über 10 Kilometer und 546 Läufern beim Halbmarathon war Organisator Gerhard Prasske aber vollauf zufrieden. „Dieses Level ist für uns fantastisch. Die Veranstaltung soll funktionieren. Von jährlich 330 Läufen in Baden-Württemberg waren wir im vergangenen Jahr an 24. Stelle.“

Die Zahl der „Wiederholungstäter“ gibt ihm recht. Die Freunde aus den Partnerstädten stehen dabei ganz oben an. Der 62-jährige Steve Hobday aus Seaham war bereits das 27. Mal am Start. Janosz Lamatsch von der 39-köpfigen Delegation aus Tata ist sogar schon 28mal gelaufen. Gestern musste der ehemalige 5000-Meter-Weltklassemann jedoch passen. Er wird wiederkommen – aber nicht um eines Rekordes willen