Die siebte Auflage des Leonberger Citylaufes startet am Samstag. Die Organisatoren atmen auf: Da die Türkei nicht ins EM-Achtelfinale eingezogen ist, muss der Streckenverlauf doch nicht geändert werden.

Leonberg - Die Fußball-Europameisterschaft ist auch bei den Organisatoren des Leonberger Citylaufes, der am Samstag stattfindet, ein heißes Thema. Am Mittwochabend sind sie zusammen gesessen, haben nebenbei Startnummern eingetütet und mit großer Spannung die aktuellen Spiele beobachtet. Am Ende interessierte sie vor allem die Frage, wer das Achtelfinale am Samstagabend bestreiten würde. Ein großer Stein fiel allen vom Herzen, nachdem die Partie Wales gegen Nordirland feststand. Denn egal wer hier gewinnt, Autokorsos durch die Stadt – deren Zentrum in der Regel der Neuköllner Platz ist –, wird es parallel zum Citylauf am Samstag gegen 20.30 Uhr wohl kaum geben, auch die Zahl der jubelnden Fans wird sich in Grenzen halten.

 

Für die Citylauf-Organisatoren ist das aus ein wichtiges Detail. Denn so müssen sie nicht auf eine alternative Strecke durch den Stadtpark ausweichen, sondern bleiben auf dem bewährten Kurs auf der Eltinger Straße über den Neuköllner Platz, nach Eltingen und wieder zurück. Nicht zu vergessen die Schleife durch die Altstadt.

Wäre die Türkei – oder gar Deutschland – in diesem Achtelfinale gewesen und hätte dies gewonnen, hätten die Cityläufer auf Plan B ausweichen müssen. Denn die Türken sind nach den Griechen und den Italienern die drittstärkste Nationalität in Leonberg und hätten in ihrer Feierlaune den Neuköllner Platz bevölkert. Die Polizei hatte die Veranstalter des Laufes davor gewarnt, dass sie die Fans, die zu Fuß unterwegs seien, nicht davon abhalten könnten, auf die Strecke zu laufen. Das Risiko wäre daher zu groß gewesen. „Keine Frage, wir hätten der Türkei natürlich das Achtelfinale gegönnt, aber so ist es für uns viel einfacher, auch, weil uns für die alternative Strecke noch ein paar Helfer gefehlt hätten“, sagt der Hauptorganisator Eberhard Trinkner.

Sportlich betrachtet deutet bei der siebten Auflage des Citylaufes alles auf einen neuen Teilnehmerrekord hin. Mehr als tausend Ausdauersportler haben sich bereits über das Internet vorab angemeldet – 250 mehr als im Vorjahr. „Erfahrungsgemäß kommen am Tag selbst nochmals 150 dazu“, weiß Trinkner. Denn Nachmeldungen sind noch bis eine Stunde vor dem Start möglich.

Ein potenzieller Favorit über die Zehn-Kilometer-Distanz ist der Sindelfinger Bastian Franz, der beim Lauf in Bietigheim-Bissingen schon Vierter geworden ist. In seiner Jugend war er mehrfach deutscher Mannschaftsmeister im Crosslauf. Auch Ulrich Königs ist bei Läufen in der Region regelmäßig auf den vorderen Plätzen zu finden. Gemeldet hat auch Christian Kunisch, der letztjährige Sieger über die fünf Kilometer. „Die Spitzenläufer, sollten diesmal wieder welche kommen, entscheiden sich meist ganz kurzfristig für einen Start“, sagt Trinkner.