Je nachdem, welche Mannschaft am 25. Juni im Achtelfinale der Europameisterschaft steht, müssen die Organisatoren des Leonberger Citylaufes aus Sicherheitsgründen auf eine alternative Strecke ausweichen. Die Entscheidung fällt am Mittwoch.

Leonberg - Die Fußball-Europameisterschaft hält die Organisatoren des Leonberger Citylaufes ganz schön auf Trab. In den vergangenen Wochen mussten sie neben der Standardrunde eine optionale Streckenvariante austüfteln. Grund hierfür ist der Neuköllner Platz, ein Dreh- und Angelpunkt nicht nur beim Stadtlauf, sondern auch für fußballbegeisterte Fans bei großen internationalen Ereignissen. Sollte nämlich im zweiten Achtelfinale, das am Samstag, 25. Juni, um 18 Uhr angepfiffen wird, die Türkei oder gar Deutschland als Drittplatzierte ihrer Vorrundengruppe hier einen Sieg einfahren, werden die Fans der jeweiligen Nationalitäten, die in der Neuen Stadtmitte feiern, aus dem Häuschen sein. Und dies würde mit den beiden Hauptläufen, die am selben Abend um 20.20 Uhr gestartet werden, kollidieren.

 

Eberhard Trinkner, Chef-Organisator des Citylaufes, hat sich in drei Sitzungen mit Verantwortlichen der Polizei und des städtischen Ordnungsamtes überzeugen lassen, dass bei möglichen ausgelassenen Feiern der Fußball-Fans – die insgesamt 928 Türken sind nach den Griechen (1706) und Italienern (1271) die drittstärkste Nation in Leonberg – die Sicherheit der Läufer nicht mehr gewährleistet wäre.

„Dabei geht es nicht um radikale Fans, sondern um Fußgänger, die in ihrer Freude auf die Straße laufen könnten“, so Trinkner. Autokonvois könne die Polizei vor der Kreuzung Römerstraße/Eltinger Straße stoppen, nicht aber die Menschen, die zu Fuß unterwegs seien. „Die Polizei hat uns da richtig gut beraten. Und da wir keine Unfälle riskieren wollen, aber auch nicht die Veranstaltung verschieben möchten, gehen wir diesen Kompromiss ein“, sagt Trinker. Welche Strecke gelaufen wird, steht endgültig am kommenden Mittwoch, 22. Juni, nach allen Gruppenspielen fest. Gewinnt Deutschland am heutigen Donnerstag (21 Uhr) gegen Polen, würde die Mannschaft um Bundestrainer Joachim Löw jetzt schon auf einem besseren Platz als dem dritten in Gruppe C landen. Dann ginge es nur noch darum, wie die türkische Mannschaft in ihrer Gruppe D abschneidet.

Die Genehmigung der alternativen Strecke durch den Stadtpark (siehe Information rechts) hat so viel Zeit in Anspruch genommen, dass andere dringliche Vorbereitungen hintenan stehen mussten. Beispielsweise die Suche nach weiteren Streckenposten. „Da benötigen wir noch einige Helfer, die für ihren maximal eineinhalb stündigen Einsatz auch gut belohnt werden“, sagt Trinkner.

Von diesen organisatorischen Hürden bekommen die LKZ-Cityläufer, die sich seit Wochen auf die 5-Kilometer-Distanz vorbereiten zum Glück nichts mit. Sie können sich allein auf ihr sportliches Programm konzentrieren. Noch absolvieren einige von ihnen die geforderte Distanz in drei Etappen – mit zwei Gehpausen zwischendurch. „Es läuft aber richtig gut, wir sind im Plan“, sagt Helga Grau-Ritter, die die Gruppe betreut. In der ersten Einheit bleiben in der Regel immer alle beisammen, dann lässt Grau-Ritter die schnelleren Kandidaten auch mal ziehen. Am kommenden Samstag stellt Eberhard Trinkner den City-Läufern das elektronische Zeitmess-System vor. Dabei weiß der passionierte Ausdauersportler mit Sicherheit einige Anekdoten aus vergangenen Zeiten zu erzählen, als noch händisch gestoppt wurden.