Noch rund vier Wochen sind es bis zum Leonberger Citylauf am 27. Juni. Die LKZ-Trainingsgruppe macht bereits große Fortschritte. Zuletzt bekamen die Teilnehmer einen wichtigen Feinschliff. Der Sportwissenschaftler Jochen Mikait, Mitarbeiter eines Stuttgarter Spezialisten für Orthopädie- und Reha-Technik, analysierte in der Mörike-Schule den Laufstil von neun Personen.

Leonberg -

 

Noch rund vier Wochen sind es bis zum Leonberger Citylauf am 27. Juni. Die LKZ-Trainingsgruppe macht bereits große Fortschritte. Zuletzt bekamen die Teilnehmer einen wichtigen Feinschliff. Der Sportwissenschaftler Jochen Mikait, Mitarbeiter eines Stuttgarter Spezialisten für Orthopädie- und Reha-Technik, analysierte in der Mörike-Schule den Laufstil von neun Personen, die fünf Minuten bei gemäßigtem Tempo auf einem Laufband unterwegs waren. Eine Kamera zeichnete alles auf, für eine klarere Sicht trugen die Teilnehmer keine Schuhe. Am Laptop zeigte Mikait den Läufern in einem 15-minütigen Analysegespräch in Zeitlupe ihre Schwachstellen auf. Zur besseren Visualisierung hatte er ein Fußskelett dabei, anhand dessen er das ideale Verhalten veranschaulichte.

„Ich achte vor allem auf das Abrollverhalten des Fußes, auf die Stellung der Knie und des Beckens und andere Auffälligkeiten“, sagt der Experte für Bewegungsanalyse und Sensomotorik, dessen Chef die Analyse sponsorte. Besonders wichtig sei außerdem ein sauberes Abrollen über die Fußmitte. Geschehe dies über die Innen- oder Außenseite des Fußes, resultiere daraus eine geringere Stoßdämpfung und damit verbunden eine eventuelle Schädigung der Gelenke. Aus diesem Grund schaute er sich das Profil der Laufschuhe der Teilnehmer an. War zum Beispiel die Außenseite des Schuhes stärker abgelaufen als die Innenseite, bedeutete das ein Abrollen über die Außenseite. In diesem Fall empfiehlt er zum Ausgleich, einen dort gestützten Schuh zu kaufen.

Doch ein gesunder Laufstil zeichnet sich nicht nur durch ein sauberes Abrollverhalten des Fußes aus. „Ein häufiger Fehler unter Läufern ist es, seinen Rumpf nicht durch spezielle Kräftigungsübungen zu stabilisieren. Dadurch bewegt sich das Becken zu stark, und das kann langfristig zu Fehlstellungen und damit verbundenen Schmerzen im Lendenwirbelbereich führen.“ Die Ursache dafür könne auch eine Beinlängendifferenz sein, der durch spezielle Einlagen entgegengewirkt werden könne. Den Cityläufern stellte Mikait allerdings ein grundsätzlich positives Zeugnis aus: „Fehler findet man überall. Schade war, dass keiner Beschwerden hatte, die ich dann diagnostizieren konnte.“ Auch die Teilnehmer selbst waren sehr zufrieden. „Das kam schon im vergangenen Jahr super an, also haben wir das wiederholt“, sagte Helga Grau-Ritter, die das Training der Gruppe leitet, und ergänzte: „Das geht sogar so weit, dass drei Teilnehmer, die derzeit im Urlaub sind, diese Analyse auf eigene Kosten nachholen möchten.“ Für Antje Erdmann-Hocke war die Analyse eher ungewohnt, weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben auf einem Laufband stand: „Es war interessant aber ich laufe lieber in der freien Natur, das finde ich abwechslungsreicher. Dennoch habe ich einiges mitgenommen, weil ich nun weiß, worauf ich beim Laufen und auch beim Schuhkauf achten muss.“

Bei Alina Klopsch wurde vor einiger Zeit ein starkes Einknicken des Fußes diagnostiziert. Für sie ging es nun darum zu erfahren, ob sich dieses Verhalten gebessert hat. „Es ist toll, dass einem gesagt wird, was nicht stimmt. Ich werde nun wie empfohlen Kräftigungsübungen für den Hintern machen, damit das Becken stabiler ist.“ Eventuell sind beim Citylauf in vier Wochen schon erste Fortschritte zu erkennen.