Die Zahl der Fälle in Leonberg sinkt 2017 um fast 14 Prozent. Knapp zwei Drittel werden aufgeklärt.

Leonberg - Nicht völlig sicher, aber immerhin ein weniger sicherer ist es am Engelberg geworden. So zumindest lässt sich die Kriminal- und Unfallstatistik für das Jahr 2017 zusammenfassen, die der neue Polizeirevierleiter Oliver Hiller jetzt dem Gemeinderat vorgestellt hat.

 

2106 Straftaten wurden im vergangenen Jahr erfasst, 2016 waren es noch 2444 gewesen. Das entspricht einem Rückgang von 13,8 Prozent. Und das, obwohl die Polizei verstärkt auf Kontrollen, vor allem im Verkehr, gesetzt hat. Denn Fälle wie Trunkenheit oder Handy am Steuer fallen in der Regel nur bei jenen Kontrollen auf. „Das heißt aber nicht, dass wir uns entspannt zurücklehnen können“, sagt der neue Revierleiter. Denn nur knapp zwei von drei Straftaten (62,9 Prozent) werden auch aufgeklärt, was allerdings ziemlich exakt dem Durchschnitt in Baden-Württemberg entspreche.

Im Vergleich zu anderen großen Kreisstädten stehe Leonberg aber recht gut da, betont Hiller und verweist auf eine Tabelle. Hochgerechnet auf je 100 000 Einwohner liege der Landesschnitt bei 5295 Straftaten. In Leonberg sind es nur 4411, in Böblingen 7662, und Sindelfingen 5705.

Detailliert ging Hiller diesmal darauf ein, wie sich der Kreis der Tatverdächtigen zusammensetzt. „Das Thema Asyl und Kriminalität ist in den vergangenen drei Jahren hochgekocht worden zu einem diffusen Gefühl der Unsicherheit“, meint Hiller. Von 1087 erfassten Verdächtigen waren 60 Prozent Deutsche. Sieben Prozent waren Asylbewerber oder Menschen mit Aufenthaltsstatus. Diese Werte liegen unter den Vorjahren und etwa auf dem Niveau von 2014. Die auffälligste Altersgruppe sind erwartbar die Erwachsenen. Überproportional häufig werden jedoch Jugendliche straffällig. „Sie machen nur etwa drei Prozent der Bevölkerung im Bundesland aus, jedoch 11,3 Prozent der Tatverdächtigen in Leonberg“, erläutert Oliver Hiller.