In einem Jahr könnte die Sanierung der Straße zwischen Mönsheim und Flacht beginnen.

Enkreis - Die Straße ist schmal, stellenweise so schmal, dass zwei Autos kaum aneinander vorbei passen. Sehr kurvig ist sie und nur fünf Meter breit – heute sind acht Meter üblich. Die Rede ist von der Kreisstraße 4569 zwischen Mönsheim und dem Weissacher Ortsteil Flacht (im Kreis Böblingen heißt sie K 1017).

 

Der schlechte Zustand der Kreisstraße soll sich jetzt ändern, das Enzkreis-Landratsamt plant den Ausbau dieser Kreisstraße – jedenfalls ein etwa zwei Kilometer langes Stück davon. Der Ausbau endet nämlich 300 Meter hinter der Grenze zum Kreis Böblingen. Dort will dann Porsche seine neue Südanbindung zu seinem Entwicklungszentrum anfügen.

Barbro Hauff, die Sachgebietsleiterin Straßenbau im Landratsamt Enzkreis, informierte am Donnerstag in Mönsheim im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung über den Planungsstand.

Der Ausbau gefällt nicht jedem

Demnach soll die Straße ab dem Abzweig von der Landesstraße (L 1134) zwischen Heimsheim und Mönsheim an durchgängig eine Breite von sieben Metern bekommen. Zudem werden Kurven entschärft und Entwässerungsmulden angelegt. Auch der Abzweig wird mit zusätzlichen Abbiegerstreifen ausgebaut und mit Ampeln geregelt. Begleitend soll noch die Radwegeführung verbessert werden.

Doch nicht jedem schmeckt der Ausbau, wie einige emotionale Wortmeldungen der Zuhörer deutlich machten – mehr als 50 Interessierte waren in die Alte Kelter gekommen. „Meiner Meinung nach planen Sie hier eine Rennstrecke“, betonte ein Zuhörer und spielte auf den Porsche-Pendlerverkehr an. „Man sollte die Straße so lassen wie sie ist, dann nehmen wir den Flächenverbrauch und das Thema Raser heraus“, sagte ein anderer.

Beifall bekam der Einwurf, der geplante Straßenausbau könne die weiter unten am Mönsheimer Friedhof gelegene Kreuzung am Abzweig nach Weissach entlasten. Bisher gibt es nur im Norden von Porsche, an der gut ausgebauten Landesstraße 1177 zwischen Mönsheim und Weissach, Parkflächen und Parkhäuser. Das kleine Kreissträßchen im Süden wird heute vornehmlich von Ortsansässigen als direkte Verbindung nach Flacht genutzt.

Die Straße bleibt auf jeden Fall bestehen

Viele Mönsheimer befürchten nun, dass die Straße ab dem Abzweig zur neuen Porsche-Südpforte in Richtung Flacht dicht gemacht wird, weil Weissach für seinen Ortsteil ein höheres Porsche-Pendleraufkommen befürchtet. „Ist denn sichergestellt, dass die Straße in Richtung Weissach offen bleibt“, wollte einer der Zuhörer wissen. Und der Mönsheimer Gemeinderat Hans Kuhnle (Bürgerliste) merkte an, dass es hierzu von der Gemeinde Weissach noch keine Stellungnahme gegeben habe. Dem widersprach der Weissacher Bürgermeister Daniel Töpfer direkt: „Weissach hat sich schon vor Wochen geäußert“, erklärte er. „Wir lehnen eine Schließung deutlich ab und setzten uns dafür ein, dass die Straße offen bleibt.“ Jörg Aichele vom Landratsamt Böblingen bekräftigte: „In welcher Form die Straße erhalten bleibt, das wird sich noch entscheiden – aber sie wird bestehen bleiben.“ Eine Maßnahme sei in den nächsten Jahren geplant.

Ein Argument für eine Fortführung der Straße nach Flacht hatte auch Barbro Hauff. „Den Zuschuss des Landes mit 50 Prozent bekommen wir nur, wenn die Straße überregionalen Verkehr hat“, sagte Hauff. „Der Ausbau dient dazu, die Verkehrssicherheit und auch den Grundwasserschutz in diesem Bereich zu erhöhen.“ Etwa 1400 Fahrzeuge nutzen heute die Straße pro Tag. Das seien nicht viele, so Hauff, dennoch käme es immer wieder zu kleinen Begegnungsunfällen, weil die Straße schmal sei. Durch die Porsche-Erweiterung im Süden sollen der Prognose zufolge Mitte der 2020er-Jahre einmal 7900 Fahrzeuge pro Tag über die Straße fahren. „Wie sieht denn die Verkehrsprognose ohne den Ausbau der Firma Porsche aus“, wollte ein Zuhörer wissen. Da musste Barbro Hauff passen: Eine solche Verkehrsprognose sei nicht beauftragt worden.