Feuerwehr zieht Bilanz: Brandmeldeanlagen haben sich bewährt.

Kreis Böblingen - Die Feuerwehren im Landkreis haben 2016 bei ihren 6326 Einsätzen 407 Menschen gerettet. „Das sagt man schnell so dahin, aber das ist im Schnitt jeden Tag mindestens ein Mensch und es sind jeden Tag mehr als 17 Einsätze“, erinnert der Pressesprecher der Kreisfeuerwehr, Gerd Zimmermann.

 

In der Jahresbilanz bestätigt sich der Trend, der sich bereits in den Rückblicken der Ortsgruppen abzeichnete: Die Zahl der Mitglieder geht nach oben, Gleiches gilt aber auch für die Zahl der Einsätze.

„Es gibt natürlich immer Schwankungen“, sagt Zimmermann. Zum Beispiel führe ein Sturm oder Hochwasser in einem Jahr zu einem Ausbruch in der Statistik. Aber dass die Zahl über die Jahre hinweg stetig gestiegen ist, sei klar auszumachen.

Mehr Verkehr, mehr Einsätze

Hauptgrund ist der immense Verkehr. Doch noch etwas führte zu mehr Einsätzen – aber in einem positiven Sinn: die seit einiger Zeit verpflichtenden Brandmeldeanlagen. Natürlich seien darunter auch immer mal Fehlalarme, so Zimmermann. Oft sei es aber eher so, dass die Feuerwehr dank der Anlagen rechtzeitig an den Ort des Geschehens gelangte, „als wirklich erst der Qualm aus dem vergessenen Topf kam und wo wir Schlimmeres verhindern konnten“.

Man müsse bedenken, ergänzt der Chef der Renninger Feuerwehr, Erhard Mohr: „Vor der Einführung hatten wir pro Jahr fünf bis sechs Tote wegen Rauchgasvergiftung. Das hat also richtig viel gebracht.“

Aktiv ist die Feuerwehr in Sachen Nachwuchsgewinnung. Leider sei die Zahl der aktiven Jugendlichen eher rückläufig, berichtet Zimmermann. Deshalb haben drei Kreisfeuerwehren mittlerweile eine Kindergruppe für Sechs- bis Zehnjährige eingerichtet, um den Nachwuchs in jungen Jahren an das Ehrenamt heranzuführen. „In diesem Alter sind sie richtig begeisterungsfähig.“ Auch bei den älteren Mitgliedern tut sich etwas. „Wir überlegen, ob wir eine Abteilung 50 plus einrichten“, erklärt der Kreisvorsitzende Markus Priesching. So eine Art „Feuerwehr light“. Denn bislang gelten für die älteren Aktiven die gleichen Dienstzeiten wie für die Jüngeren, was manchen von ihnen aber zu viel werde.

Priesching bleibt Vorsitzender

Bei den Delegiertenversammlungen der Jugend- und der Erwachsenenwehr wählten die Mitglieder ihre jeweiligen Vorsitzenden. Während Markus Priesching (Gärtringen), der Vorsitzende der Kreisfeuerwehr, sein Amt noch weitere fünf Jahre fortführen wird, legte der bisherige Jugendvertreter Oliver Zwölfer sein Amt berufsbedingt nieder. Seine Nachfolge tritt Gianluca Biela (Grafenau) an.

Statistik
2639 aktive Mitglieder zählten die insgesamt 26 Feuerwehren im Landkreis im Jahr 2016, davon sind 140 hauptberuflich tätig. Zum Vergleich: 2015 waren es 2563 und 113 hauptberufliche. Auch die Zahl der Einsätze war spürbar höher: Statt 5427 Mal wie in 2015 mussten die Einsatzkräfte 2016 ganze 6326 Mal ausrücken. Die Seniorenabteilung zählt 688 Mitglieder, in den Jugend- und Kinderfeuerwehren sind 584 junge Menschen aktiv. Die Bosch-eigene Feuerwehr für den Standort Malmsheim wurde vor Kurzem als vierte Werksfeuerwehr des Landkreises bestätigt.