Am Samstag wählt die CDU ihren Kandidaten für Berlin. Nicht nur Helmut Noë plädiert für den Leonberger Bewerber.

Kreis Böblingen - Showdown im Kampf um das Ticket nach Berlin: Um die Nachfolge von Clemens Binninger, der nach 15 Jahren im Parlament nicht mehr als Bundestagskandidat antritt, werden sich am Samstag nun sechs statt bisher fünf Aspiranten bemühen. Denn auf dem Nominierungsparteitag der CDU des Kreises Böblingen ist nun auch noch Ulrich Raisch mit im Boot, der seine Bewerbung als Bundestagskandidat abgegeben hat.

 

Der 55-Jährige ist CDU-Mitglied in Stuttgart, ledig und arbeitet freiberuflich als Musikpädagoge. Raisch gilt als Dauerbewerber bei Bürgermeisterwahlen und ist auch zweimal in Renningen angetreten. Der Erfolg hat sich jeweils in Grenzen gehalten. Bei der jüngsten Wahl am 9. Oktober, bei der sich der Amtsinhaber Wolfgang Faißt im ersten Wahlgang knapp durchsetzte, landete er mit lediglich 35 Stimmen auf dem letzten Platz. Raisch, der sich als „Stachel im Fleisch der CDU“ bezeichnet, will sich vor allem für kultur- und bildungspolitische Belange einsetzen.

Insgesamt sechs Bewerber, davon fünf ernsthafte

Als Bewerber hatten sich bisher Oliver Zander (51) aus Leonberg, Stefanie Behrens (53) aus Waldenbuch, der Nufringer Swen Menzel (38), die Stuttgarterin Iris Ripsam (57) sowie Marc Biadacz (37) aus Böblingen gemeldet.

Letzterem werden gute Chancen eingeräumt, haben sich doch zahlreiche CDU-Politiker aus Böblingen und Sindelfingen öffentlich für ihn ausgesprochen. Menzel wiederum bekommt Rückendeckung von der Union in Herrenberg.

Doch auch der Leonberger Stadtrat Oliver Zander hat namhafte Unterstützer im Rücken. Allen voran Helmut Noë. Der Chef der CDU-Fraktion im Kreistag und frühere Erste Bürgermeister von Leonberg plädiert eindrücklich für den Bewerber aus seinem Heimat-Stadtteil Höfingen: „Er hat sehr viel Lebens- und Berufserfahrung“, erklärt Noë. „Er ist an verantwortlicher Position in einem mittelständischen innovativen Unternehmen. Damit kennt er die Belange der heimischen Wirtschaft aus eigener Anschauung.“

Aber auch im sozialen und gesellschaftlichen Bereich sei Zander durch sein Engagement bei der Behindertenhilfe Atrio und dem Mensa-Verein Triangel fest verankert. „Er kennt die Bandbreite des Lebens“, sagt Noë. „Deshalb halte ich ihn für den bestgeeigneten Kandidaten.“

Ähnlich sieht es Gerhard Schwarz: „Oliver Zander kommt aus der Wirtschaft und kennt die Bedürfnisse und Probleme unserer Betriebe vor Ort“, sagt der stellvertretende Chef der CDU-Fraktion im Leonberger Gemeinderat. Bei der Kandidatenpräsentation in Renningen sei der zweifache Vater sehr überzeugend gewesen.

Nach vielen Jahren, in denen der CDU-Bundestagsabgeordnete stets aus dem Bereich Böblingen/Sindelfingen gekommen ist, sei es nun an der Zeit, „dass ein Leonberger Gewächs an die Spitze kommt“.

Schwarz, der bei der Kommunalwahl vor zwei Jahren für die CDU das beste Einzelergebnis holte, appelliert an seine Parteifreunde aus dem Altkreis, zahlreich zur Nominierung nach Sindelfingen zu fahren, um für den eigenen Lokalmatador zu stimmen.

Zander – redegewandt und sachkompetent

„Dass er sein Handwerk versteht, habe ich nicht nur im Gemeinderat miterleben dürfen, sondern auch in seinen vielfältigen anderen Ehrenämtern“, erklärt der Leonberger Stadtrat Wolfgang Röckle. Dadurch, dass Zander im Bundesvorstand der CDU-Mittelstandsvereinigung MIT sitzt, genieße der Kandidat in Berlin schon jetzt sehr hohes Ansehen.

Röckle attestiert seinem Fraktionskollegen große Redegewandtheit und sehr hohe wirtschaftliche Sachkompetenz. „Für mich ist er der Kandidat Nummer 1.“

Die Nominierung findet am Samstag, 19. November, um 14 Uhr im Restaurant der Stadthalle Sindelfingen, Schillerstraße 23, statt. Um den heimischen Parteifreunden den Weg dorthin zu erleichtern, setzt Zander einen Bus ein, der von 12.15 Uhr an Haltestellen in Leonberg, Renningen und Rutesheim anfährt.

Zum Bundestagswahlkreis 260 zählen alle Kreis-Kommunen mit Ausnahme von Waldenbuch, Steinenbronn und Weissach. Es sind nur jene Mitglieder stimmberechtigt, die im Wahlkreis wohnen.