Ein Kooperationsnetz der Sportvereine in der Kernstadt mit denen in den Teilorten – so kann sich Michael Hager, der Vorsitzende des TSV Eltingen, eine Zusammenarbeit der Leonberger Clubs in Zukunft vorstellen. Den Anfang haben jetzt der TSV und der SV Gebersheim gemacht.

Leonberg/Gebersheim - Ein Kooperationsnetz der Sportvereine in der Kernstadt mit denen in den Teilorten – so kann sich Michael Hager, der Vorsitzende des TSV Eltingen, eine Zusammenarbeit der Leonberger Clubs in Zukunft vorstellen. Den Anfang haben jetzt der TSV und der SV Gebersheim gemacht. In einem Kooperationsvertrag ist festgeschrieben, dass dienstleistungsorientierte Kurse, für die zusätzliche Gebühren erhoben werden, ab sofort auch für Mitglieder des jeweils anderen Vereins offen stehen. Diese zahlen bei dem anbietenden Verein nur die Kursgebühren wie dessen Mitglieder, die nicht der zuständigen Abteilung angehören.

 

Zwar war es auch bislang möglich, an einem Kurs des jeweils anderen Vereins teilzunehmen. Allerdings kostete das dann mehr. Ein Beispiel für einen Rücken-Kurs beim TSV Eltingen: 63 Euro zahlen Nichtmitglieder, 50 Euro Mitglieder, die nicht der entsprechenden Abteilung angehören, und 40 Euro Abteilungsmitglieder. Beim SV Gebersheim sieht das Rechenexempel für den Kurs Six-Pack Extrem so aus: Vereinsmitglieder müssen 30 Euro berappen, Nichtmitglieder 50 Euro. Der Eltinger, der in Gebersheim seine Muskeln stählt, spart somit 20 Euro.

Jürgen Gairing, der Vorsitzende des SV Gebersheim, war auf seinen Kollegen zugegangen, da es für den Verein aus dem Teilort schwer ist, sein Angebot zu erweitern und dafür auch die entsprechenden Übungsleiter zu bekommen. Aus diesem Grund war in Gebersheim auch ein Arbeitskreis „Neue Sportarten“ unter der Leitung des Kassiers Norbert Wittke entstanden. Gairing: „Ich denke, man muss kreativ sein und sich austauschen. Ob das ein Erfolgsmodell wird, lässt sich jetzt noch nicht abschätzen.“ Angedacht ist auch, dass bei Engpässen auf Übungsleiter des jeweils anderen Vereins zurück gegriffen werden kann. Das natürlich nur nach Absprache.

Bevor es zu dieser Partnerschaft kam, haben die Vorstände darauf geachtet, dass die Vereinsbeiträge ungefähr gleich hoch sind. „So kann es keine Verwerfungen geben, dass sich alle möglicherweise nur noch bei einem Verein, nämlich dem billigeren, anmelden“, sagt Michael Hager. „Es geht auch nicht darum, andere Vereine aufzusaugen.“ Vielmehr bestehe so die Möglichkeit, dass sich Vereine im Rahmen dieses Verbundes spezialisieren könnten. „Es hilft keinem, wenn es in den Vereinen gleiche Angebote gibt, die aber nur halb belegt sind“ (Hager).

In Bezug auf eine mögliche Fusion mit der TSG Leonberg betont der Vorsitzende des TSV Eltingen ausdrücklich: „Wir wollen mit der Kooperation mit dem SV Gebersheim kein falsches Signal senden.“ Will heißen: an den Bestrebungen, die beiden großen Leonberger Vereine zu verschmelzen, ändert die schriftlich festgezurrte Zusammenarbeit mit den Gebersheimern nichts. Der Kollege Harald Hackert von der TSG Leonberg war über diesen Schritt informiert. Es soll in dieser Beziehung auch noch nicht der letzte gewesen sein. Auch der TSV Höfingen und die Spvgg Warmbronn sind nicht außen vor. Hager: „Mit diesem Beispiel kann ich dann auch an die anderen Vereine herangehen.“