Nicht so groß, aber mit Keller für Lager und Technik, so wünschen die Räte den Anbau an das Wichtelhaus.

Mönsheim - Mönsheim setzt derzeit auf den neuen Waldkindergarten. Der kann vielleicht schon bald um eine Kleingruppe erweitert werden. „Dann wären wir mit den notwendigen Plätzen gerade eben“, erklärte Bürgermeister Thomas Fritsch jüngst im Gemeinderat. Dort ging es um den geplanten Anbau an den Kindergarten Wichtelhaus auf dem Appenberg, denn in der Heckengäugemeinde werden die Kindergartenplätze knapp. „Es ist eng. Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich aber nicht empfehlen zu bauen. Wir werden die Situation beobachten“, betonte Fritsch.

 

Mit den aktuell freien Plätzen im Waldkindergarten hat die Gemeinde erst im Juni 2018 einen Platz zu wenig. Im Juli sind es dann aber schon drei. Spitz auf Knopf könnte es also mit Hilfe des Waldkindergartens gelingen, in den nächsten zwei Jahren alle Kinder unterzubringen. Unbekannte bleiben der Zuzug in die neuen Wohngebiete und die tatsächlichen Geburtenzahlen. Schon 2016 hatte das Gremium deshalb entschieden, einen Anbau an den Kindergarten Wichtelhaus bis zur Baugenehmigung fertig zu planen, so dass im Bedarfsfall schnell gehandelt werden kann. Jetzt ging es darum, die vom Architekten Ralph Boger vorgeschlagenen Anbauvarianten zu diskutieren.

Variante 1 sieht eine Unterkellerung vor. Aus Sicht des Personals wäre dies die bevorzugte Alternative, da bezüglich der Lagerkapazität keinerlei Kompromisse eingegangen werden müssten und inklusive Technikraum alles im Keller untergebracht werden könnte, erläuterte der Bürgermeister die Planungen des Architekten, der in der Sitzung nicht selbst anwesend war. Die Räume im Erdgeschoss stehen bei dieser Variante komplett dem eigentlichen Kindergartenbetrieb zur Verfügung. Die Variante ist mit geschätzten 810 000 Euro Bruttobaukosten die teuerste der drei ausgeplanten Varianten. Eine vierte Variante, die bei einem Vor-Ort-Termin im April diskutiert wurde und einen noch größeren, sprich längeren Anbau an das Bestandsgebäude vorsieht, dafür aber keinen Keller, wurde wegen der noch höheren Kosten sofort wieder verworfen.

Variante Nummer 2 wäre billiger

Variante 2 hat denselben Grundriss wie Variante 1, allerdings ohne Keller und kostet deshalb geschätzt rund 100 000 Euro weniger. „Mit diesem Anbau würden wir die Voraussetzungen schaffen, um eine weitere Gruppe zu installieren, mehr aber auch nicht“, erklärte Fritsch. Von den Kosten genau dazwischen, liegt die Variante 3 mit geschätzten 755 000 Euro. Hier wird der alte Sanitärraum aufgelöst und im Erdgeschoss ein zentrales neues Kinder-WC mit Wickelbereich und ein Lagerraum geschaffen. Erreicht wird der Platzgewinn, weil der Anbau um etwa einen Meter länger und einen halben Meter breiter wäre, als die anderen beiden Varianten. Einen Keller gibt es nicht.

„Meiner Meinung nach ist es nachhaltiger, die Variante 1 mit der Unterkellerung umzusetzen. Die Mitarbeiter könnten aber auch mit der billigeren Variante 3 leben“, sagte Bürgermeister Fritsch.

Variante 3: Barrierefreier Kiga

Für die Variante 3 machte sich Hans Kuhnle (Bürgerliste) stark. Der Anbau sei mit den Abstellflächen im Vergleich zum Ist-Stand komfortabel, so Kuhnle. Zudem habe man hier einen neuen, zentralen Sanitärbereich sowie keine Treppen und damit einen barrierefreien Kindergarten. Kornelia Stahl (Freie Wähler) dagegen sprach sich für die Variante 1 aus. Der Kostensprung zwischen den Varianten sei im Verhältnis des Nutzens eines Kellers (Flächengewinn etwa 85 Quadratmeter) nicht groß und die Erzieherinnen seien so mobil, dass sie die Treppen in den Keller bewerkstelligen könnten, so Stahl.

Mit 6:4 Stimmen votierte der Gemeinderat für den kompakteren, unterkellerten Anbau (Variante 1). Zudem beschloss der Rat die Änderung des Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren. Die Änderung ist notwendig, weil das geplante Vorhaben nicht den Vorgaben des derzeit gültigen Bebauungsplanes entspricht. Der Entwurf des geänderten Bebauungsplans wird jetzt noch öffentlich ausgelegt.