Die Jugendsozialarbeit hat wieder einen Mann im Team. Die Arbeit draußen auf der Straße nimmt zu.

Renningen - Aufatmen bei der Jugendsozialarbeit in Renningen: Seit wenigen Wochen gehört mit Tim Dietterle wieder ein Mann zum Team. Das ist aus unterschiedlichen Gründen bedeutsam für den Verein für Jugendhilfe, zu dem das Team der Jugendsozialarbeit gehört, erklärt die Mitarbeiterin Dorothe Riedl. Über diese und andere wichtige Neuerungen und Ereignisse im vergangenen Jahr berichtete sie am Montag im Verwaltungsausschuss.

 

„Es war nicht leicht, jemanden zu finden“, erzählt Riedl. „Denn es sollte auf jeden Fall ein Mann sein. Aber eine 70-Prozent-Stelle ist für Männer oft nicht so attraktiv.“ Ein Grund hängt mit den Fördermitteln zusammen, die der Verein für Jugendhilfe für das Angebot bekommt. Die gibt es nur, wenn beide Geschlechter vertreten sind. Doch auch für die Arbeit der Pädagogen vor Ort ist die Neueinstellung ein wichtiger Schritt. „Gerade in der Pubertät und im Teenager-Alter öffnen sich die Jungen und Mädchen lieber jemandem vom gleichen Geschlecht.“

Jungenarbeit wird wieder intensiviert

Nach dem Weggang des bisherigen männlichen Team-Mitglieds, Florian Langer, wurde die Jungenarbeit daher schwerer, und beispielsweise das Angebot der Jungengruppe konnte kaum noch aufrecht erhalten werden – noch dazu mit einer Kraft weniger. Dieser Gruppe nun wieder Leben einzuhauchen und die Jungenarbeit zu intensivieren, wird eine der Aufgaben von Tim Dietterle sein.

Deutlich häufiger war die Jugendsozialarbeit in diesem Jahr draußen auf der Straße unterwegs, um direkt mit den Jugendlichen in Kontakt zu treten. „Das Streetwork ist eine der Kernsäulen der Jugendsozialarbeit.“ Vor allem gab es vermehrt Nachfragen zu schwierigen Treffpunkten, „zum Beispiel wegen des neuen Stadtteilparks in Schnallenäcker II“. Als weitere Brennpunkte gelten das Wohnviertel um das Alte Pfarrtor, die Friedrich-Silcher-Schule sowie teilweise der Kunstrasen 1. Die Bahnhöfe, der Netto und das Schulzentrum bleiben zudem weiter beliebte Treffpunkte für Jugendliche. Mit insgesamt 244 Jugendlichen kamen die Mitarbeiter ins Gespräch, im Jahr davor waren es noch 173.

Weniger los im warmen Sommer

Bei den „überdachten“ Angeboten der Jugendsozialarbeit wie der Kidstreff oder das Oldschool war im Zeitraum zwischen Januar und Oktober spürbar weniger los. 1526 Jungen und Mädchen waren bei den Treffs, im gleichen Zeitraum im Jahr davor waren es über 2000. Einen Trend sieht Dorothe Riedl darin aber nicht. Zum einen war die Jungengruppe nach dem Weggang von Florian Langer weniger besucht, auch der Kidstreff, den er betreut hatte, musste erst wieder aufgebaut werden. „Zum anderen hatten wir einen super Sommer, wenn das Wetter so warm ist, kommen natürlich weniger Kinder ins Jugendhaus.“

Was den Kidstreff in Malmsheim angeht, hat sich der Umzug in die Grundschule nach Ansicht von Dorothe Riedl gelohnt. „Seit Mai sind wir in der Silcher-Schule. Da sind wir näher an den Kindern dran.“ Neben den Angeboten im Jugendhaus hatte die Jugendsozialarbeit gerade in den Sommerferien einige besondere Aktionen im Programm, darunter die Teilnahme an einem Escape-Room. „Viele Ferienprogramme richten sich eher an jüngere Kinder, deshalb wollten wir auch speziell etwas für die älteren anbieten.“