Das neue Jugendhaus „Rectory“ startet gleich voll durch und hat für Oktober ein volles Programm.

Weissach - Bunte Luftballons schmücken am Freitagnachmittag das Alte Pfarrhaus in Weissach. Es ist endlich soweit – das neue Jugendhaus „Rectory“ öffnet seine Türen. Weissachs Bürgermeister Daniel Töpfer heißt die Anwesenden herzlich willkommen. Mit vertreten sind auch die Polizei und verschiedene Vereine, die sich die Eröffnung des Jugendhauses nicht entgehen lassen wollen. „Aber das Wertvollste heute, das seid Ihr!“, meint Töpfer. Denn die Jugendlichen aus Weissach und Flacht spielen an diesem Nachmittag die Hauptrolle. Schon lange fordern sie geeignete Räumlichkeiten wie ein Jugendhaus, um sich zu treffen, gemeinsam zu kochen oder auch nur einen gemütlichen Abend verbringen zu können. Ein halbes Jahr und 9000 Euro hat es nun gebraucht, um diese Forderung umzusetzen.

 

„Im vergangenen Jahr haben wir eine Jugendbefragung initiiert“, erzählt Töpfer. Die Befragung habe eine hohe Rücklaufquote und ein noch deutlicheres Ergebnis gehabt: „Neben Achterbahn, McDonalds und Freibad habt ihr euch ein Jugendhaus gewünscht“, sagt der Bürgermeister und schmunzelt, als er seine Begrüßungsrede hält. Weil die Erfüllung dieses Wunsches schon lange auf der Agenda des Gemeinderats lag, wurden Anfang 2017 alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Projekt „Jugendhaus“ zu verwirklichen.

Jugendliche packen selbst mit an

Bei zwei „Jugendhearings“ hatten die Jugendlichen dann die Gelegenheit ihre Anliegen vorzubringen. „Um die 30 von uns waren da dabei“, sagt die 18-jährige Sarah, die tatkräftig mitgeholfen hat. Sarah, Marius und Frido waren von Anfang an Teil des Projekts. Sie und die anderen Jugendlichen, die bei den „Jugendhearings“ mitgewirkt hatten, wurden in drei Arbeitsgruppen unterteilt. Sie bekamen Ende März die Chance, dem Gemeinderat ihre Wünsche zu präsentieren. Dabei war eine Gruppe für das Jugendhaus verantwortlich, eine beschäftigte sich mit den Angeboten und eine trug Ideen zu einem möglichen Soccer-Court oder Skater-Park vor. Dabei lag der Schwerpunkt jedoch klar auf dem Jugendhaus. „Wir brauchten einfach einen Ort, um zusammenzukommen“, sagt der 17-jährige Marius. Sonst hätten sie sich immer auf dem Spielplatz vor dem Rathaus getroffen. Aber dort sei es im Winter viel zu kalt. „Jetzt im Rectory können wir zusammen kochen, Mottopartys oder Karaokeabende veranstalten“, erklärt Sarah begeistert. „Rectory“ heißt auf Deutsch übrigens „Pfarrhaus“ und passt damit, das finden sowohl Jugendreferat als auch Jugendliche, wie die Faust aufs Auge.

Viel Planung

Alle Beteiligten sind froh, dass die Eröffnung wie geplant im September stattfinden konnte. „Seit Frühjahr waren wir in der Planung“, erzählt Lisa Rill, die Sachgebietsleiterin für Kinder, Jugend und Familie in Weissach. Sie hätten einen internen Projektplan erstellt, der auch andere Mitwirkende wie das Ortsbauamt berücksichtigt. „Nur Tür aufschließen reicht eben nicht“, meint Lisa Rill. Es stecke schon eine ganze Menge Organisation hinter so einem neuen Jugendhaus.

Sechs Wochen haben fleißige Jugendliche wie Sarah, Marius und Frido gemeinsam mit dem Jugendreferat gestrichen, renoviert und eingerichtet. „Wir waren im Möbelhaus und haben uns ein Sofa und Sitzsäcke ausgesucht“, erzählt Sarah. Zudem sollen ein Tischkicker, ein Billard-Tisch und eine Spiele-Konsole für Abwechslung sorgen. Eher unüblich für ein Jugendhaus? „Naja, man muss ja mit der Zeit gehen“, meint Daniel Töpfer. „Mit Mensch-Ärgere-Dich-Nicht lockst du ja niemanden hinterm Ofen vor.“ Am Freitag soll ein Fifa-Turnier den Abend abrunden. „Da wird viel los sein“, vermutet der Bürgermeister. Er sei positiv überrascht, wie viele zur Eröffnung gekommen wären. „Ich habe ein gutes Gefühl, was das Rectory anbelangt“, sagt Töpfer. In Weissach habe es schon ein Jugendhaus in der alten Strickfabrik gegeben, welches sich jedoch nicht lange halten konnte. „Kinder und Jugendliche sind mit das Wichtigste in einer Kommune“, findet er. Mit ihm als Bürgermeister, da ist er sich sicher, wird das „Rectory“ für die Jugendlichen aus Weissach und Flacht ein unentbehrlicher Rückzugsort werden - und hoffentlich auch bleiben.

Was ist los im Oktober?

Das Programm:

6. Oktober: Rectory verschönern13. Oktober: Pizzabrötchen backen20. Oktober: Fußballturnier auf PS427. Oktober: Themenabend Jugendgemeinderat (jeweils von 17 bis 22 Uhr, ab 14 Jahren)

Allgemeine Öffnungszeiten Mittwochs: 18 bis 20.45 Uhr: Offener Treff mit ProgrammangebotenDonnerstags: 16 bis 17.30 Uhr: Kidsclub von sechs bis 13 Jahren mit Programmangeboten, 18 bis 20.45 Uhr: Offener TreffFreitags: 17 bis 22 Uhr: Offener Treff mit ProgrammangebotenSamstags: 17 bis 22 Uhr: Offener Treff

Adresse Porschestraße 6, Weissach