Volker Staiger gibt nach zehn Jahren als erster Vorsitzender sein Amt ab. Die Aufgaben werden nun aufgeteilt.

Münchingen - Mit einer neuen Führungsspitze geht der Turn- und Sportverein Münchingen in die Zukunft. Statt der klassischen hierarchischen Struktur werden künftig drei gleichberechtigte Vorstände die Geschicke des Clubs lenken. Darauf einigten sich die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung im Vereinsheim. „Es wird immer schwieriger, Freiwillige zu finden, die im Verein mitmachen, und mit diesem Modell werden wir der Entwicklung gerechter“, sagte Volker Staiger, der nach elf Jahren im Verein, davon zehn als Vorsitzender, zugleich seinen Abschied erklärte. Dem selbstständigen Architekten fehle schlichtweg die Zeit.

 

In den kommenden drei Jahren wird Stefan Diehle, der zuvor zweiter Vorsitzender beim TSV war, den Bereich Verwaltung verantworten. Peter Gans, der schon als erster Kassier für Geldfragen zuständig war, wurde zum Finanzvorstand gewählt. Einzig das Amt des Vorstands für den Sportbetrieb konnte an dem Abend nicht besetzt werden. Dies möchten die Mitglieder spätestens bei der Hauptversammlung im kommenden Jahr nachholen. „Bis dahin werden die Aufgaben vom Vorstand und Hauptausschuss wahrgenommen“, sagte Stefan Diehle.

Die Vorstände haben nicht nur die gleichen Rechte, sie können sich die Aufgaben auch gegenseitig delegieren. Der Vorteil: „Wenn einer ausfällt, dann sind die anderen noch immer handlungsfähig“, sagte Volker Staiger. Auf der Ebene unter dem Vorstand ist der Hauptausschuss verankert, bestehend aus den Abteilungsleitern, dem Wirtschaftsführer Franz Karle, Schriftführer Frank Zimmer, der bei der Hauptversammlung gewählt wurde, und der ebenfalls neuen Gesamtjugendleiterin Sabine Mangold, die Michael Heck ablöst. Abgeschafft wurde der Ehrenrat, der laut Staiger in den letzten Jahren keine wichtige Rolle mehr gespielt hatte.

Der Verein kämpft mit leicht sinkenden Mitgliederzahlen

Für die Lösung der Dreifach-Spitze mit jeweils zugeordneten Geschäftsbereichen war eine Satzungsänderung notwendig – diese wurde in der dreieinhalbstündigen Hauptversammlung einstimmig von den Mitgliedern beschlossen. Dabei hat sich der Verein an der Mustersatzung des Württembergischen Landessportbundes orientiert. Finanziell sprach Peter Gans von einem erfolgreichen Vereinsjahr. Mit Einnahmen von 216 000 Euro und Ausgaben von 199 000 Euro erwirtschaftete der Hauptverein einen Gewinn. „In den letzten fünf Jahren fiel dieser nicht so hoch aus, daher ist es ein erfreuliches Ergebnis.“

Aktuell sind 1950 Mitglieder in den acht Abteilungen des Vereins aktiv – das sind Breitensport, Fußball, Leichtathletik, Schach, Ski, Tischtennis, Turnen und Volleyball. „Unsere Angebote werden gut in Anspruch genommen. Es ist sogar so, dass in vielen Gruppen keine neuen Mitglieder aufgenommen werden können, weil die Trainingskapazitäten ausgeschöpft sind“, sagte Volker Staiger, der allerdings von „leicht sinkenden“ Mitgliederzahlen sprach. Für ihn sei dies ein Warnsignal, dass insbesondere Familien nicht mehr automatisch zum TSV kämen und andere wiederum häufig Sportangebote der Konkurrenz vorzögen, die keine Vereinsmitgliedschaft voraussetzten. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, müsse der Club in naher Zukunft sein Sportangebot ausbauen, „vor allem für die mittleren und älteren Altersgruppen“, so Staiger.