Im Stadtmuseum Leonberg läuft eine Ausstellung über Kleindenkmale. Am Sonntag ist Museumstag mit Schnitzeljagd, Führungen und archäologischem Panorama.

Leonberg/Renningen/Weissach - Dass Zeugnisse der Geschichte nicht nur im Museum zu finden sind, sondern überall um uns herum, zeigt ausgerechnet der Internationale Museumstag, der am Sonntag, 21. Mai, begangenen wird.

 

Schon jetzt läuft im Stadtmuseum Leonberg die Schau „Versteckte Schätze in der Altstadt“ . Die Protagonisten der Ausstellung befinden sich aber selbst, wie der Name schon verrät, außerhalb der Museumsmauern. Zwei Jahre lang haben Ehrenamtliche im gesamten Kreis Böblingen Kleindenkmale erfasst, von Handwerkerwappen und Zunftzeichen, Wirtshausschildern und Gedenktafeln über Grenzsteine bis hin zu Brunnenfiguren und Schmuckelementen an Gebäuden. Geleitet wurde die Aktion von Kreisarchivarin Helga Hager, die die Ergebnisse für die Leonberger Altstadt heute Abend persönlich präsentiert. Die Ausstellung zeigt nicht nur, wo es solche Kleindenkmale gibt, sondern verrät auch die Geschichte dahinter. Die Ausstellung ist bis zum 3. September zu sehen, der Eintritt ist frei.

Wo sich eben jene kleinen historischen Kunst- und Alltagswerke befinden, kann dann am Sonntag von 11.15 Uhr an bei einer Stadtführung mit Ingeborg Hertich erkundet werden. Die Tour durch die Altstadt beginnt am Marktplatzbrunnen, die Teilnahme kostet 3,50 Euro. Um 14.30 Uhr gibt es zum Museumstag eine Schatzsuche in der Altstadt. Die Schnitzeljagd, die besonders für Familien geeignet ist, beginnt am Stadtmuseum und führt quer durch die Altstadt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das Renninger Becken und die Reformation

Zum Museumstag öffnet am Sonntag von 14 bis 17 Uhr auch das Archäologische Museum Renningen im Realschulgebäude (Rankbachstraße 40). Gezeigt wird, wie das Renninger Becken einst entstand und welche Spuren von der Steinzeit bis ins Mittelalter zu finden sind. Die einzelnen Zeitalter werden ins Bild gesetzt durch das „Archäologische Panorama“ von Roland Gäfgen, von dem auch das Großbild im Vorraum stammt. Wer selber aktiv werden möchte, kann ausprobieren, wie früher zum Beispiel Wolle gesponnen, Mehl gemahlen, gewebt, gebohrt oder gespielt wurde. Der Eintritt ist frei. Auch Führungen für Gruppen können unter der Telefonnummer 0 71 59 / 92 47 87 vereinbart werden.

Dem Thema 500 Jahre Reformation widmet sich dagegen das Heimatmuseum Flacht. Dort wird am Sonntag um 14 Uhr die Ausstellung „Glaube, Reformation und ihre Folgen hierzulande“ eröffnet, das Museum ist an diesem Tag bis 17 Uhr offen. „Das 500-jährige Jubiläum der Reformation wird in Flacht, Weissach und ganz Württemberg eigentlich 2056 zu feiern sein, denn nach einer vorübergehenden Rückkehr zum katholischen Glauben wird das Land erst in Folge des Augsburger Religionsfriedens 1556 endgültig evangelisch“, schreibt der Heimatverein in einer Ankündigung.

Zum 200-jährigen Jubiläum eben jenes Datums hatten die damaligen Flachter Honoratioren ein Luther-Gemälde sowie etliche Emporenbilder mit Szenen aus dem Alten Testament gestiftet. Diese sind im vergangenen Jahrhundert verkauft wurden. Dem Verein ist es nun gelungen, ein weiteres Bild, „David und Jonathan“, wieder zu beschaffen. Der Stifter war Bürgermeister von Flacht, sein repräsentatives Wohnhaus ist erhalten. Restauriert werden konnte das sehr schadhafte Bild mit finanzieller Unterstützung des Landes und der Kreissparkasse Böblingen.

Die Ausstellung im Heimatmuseum (Leonberger Straße 2) dokumentiert die Ereignisse hierzulande bis heute. Dazu gibt es am Sonntag einen passenden Gottesdienst in den evangelischen Kirchen Weissach (10 Uhr) und Flacht (11 Uhr) sowie bis zum Ende der Ausstellung am Reformationstag, 31. Oktober, ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, besonderen Führungen und einer Exkursion nach Maulbronn.