Es gibt viele Ideen, den Heimsheimer Stadtkern attraktiver zu gestalten. Zentraler Punkt ist eine neue Mitte. Ein Planer hat jetzt verschiedene Ideen präsentiert.

Heimsheim - Sie müssen es schaffen, dass Heimsheim nicht nur als McDonald‘s, Spielothek und Tankstelle am Gewerbegebiet Egelsee wahrgenommen wird, sondern auch als Stadt mit einem attraktiven Stadtkern“, lautet die zentrale Botschaft des Stadtplaners Manfred Mezger an die Stadtverwaltung, den Gemeinderat und gut 150 interessierte Bürger. Der Planer hatte jüngst seine Ideen in einer Bürgerversammlung vorgestellt, wie der Stadtkern aufgewertet und belebt werden kann.

 

Ganz neu waren Mezgers Ideen dabei nicht, aber komprimiert und in ein Gesamtkonzept zur Stadtentwicklung gefasst. Zentrale Punkte waren ein neuer Marktplatz, groß genug für einen regelmäßigen Wochenmarkt, seniorengerechte Wohnungen im Schlosspark und ein umgestalteter Schlosshof, auf dem sich der Planer ein kleines Café oder Bistro als Pavillon mit Außenbewirtung vorstellt und der teilweise autofrei werden soll.

Der triste Straßenzug am Heimsheimer See soll als eine Art Tor zur Stadt gestalterisch aufgewertet werden und die Hauptstraße an ihren beiden Enden (Kreuzung beim Waldhorn und Kreuzung Pforzheimer Straße) zwei Minikreisverkehre mit überfahrbaren Mittelinseln bekommen. Ortsprägende und für Heimsheim typische Gebäude sollen erhalten und restauriert werden.

Die Bürger hielten sich bei der Versammlung mit Wortmeldungen zurück. Jetzt ist der Gemeinderat am Zug. Nach der Sommerpause wird sich das Gremium mit den Projektideen beschäftigen und eine Rahmenplanung, als eine Art Fahrplan zur Innenstadtentwicklung, erstellen. Der soll spätestens im Sommer 2016 fertig sein.

„Wir benötigen ohne Zweifel eine Aufwertung der Stadtmitte“, betonte der Heimsheimer Bürgermeister Jürgen Troll bei seiner Einführungsrede. Das sehen auch die Heimsheimer Bürger so: In einer Befragung im November 2011 unter dem Stichwort „Heimsheim 2025“ wünschte sich die Mehrheit der Befragten eine Belebung des Stadtkerns. Er sei überzeugt, dass das das gelingen werde und dass man den Puls und das Leben eines neuen zentralen Platzes mit der Ruhe und Schönheit des Schlossplatzes verbinden könne, sagte Troll und sprach damit eine Idee des beauftragten Stadtplaners Manfred Mezger vom Büro „Mquadrat“ aus Bad Boll an. Denn der Planer sieht einen neuen Marktplatz als ein zentrales Element der Stadtentwicklung.

„Ihr heutiger Marktplatz ist nicht nur uns ein Dorn im Auge“, sagte Mezger. Zu klein sei dieser und lieblos. „Was hält uns denn davon ab, uns einen neuen Platz für den Marktplatz auszudenken?“, fuhr Mezger fort und brachte als Standort das Dreieck zwischen Schleglerstraße, Kirchstraße und Pforzheimer Straße ins Spiel, das im Volksmund als Lunapark bezeichnet wird. Nach der letzten Stadtsanierung entstand dort, nach dem Abbruch alter Gebäude, ein großer Parkplatz. Abweichend von früheren Planungen, die eine gesamte Bebauung des Areals vorsahen, stellt sich Mezger hier ein Mischkonzept vor. So könnte entlang der Schleglerstraße ein Neubau, mit Gewerbeflächen im Erdgeschoss und Wohnungen, Büros oder Praxisräumen in den Obergeschossen, entstehen. Daneben, bis an die Marktstraße heran, sieht der Planer Raum für einen neuen Marktplatz, der über einer offenen Hanggarage mit Parkplätzen, terrassenartig angelegt sein könnte.

Auch an anderen Ecken in der Schleglerstadt sieht der Planer Bedarf. So benötige die Stadt im Innenbereich dringend seniorengerechte Wohnungen für die älter werdende Bevölkerung. „Was halten sie denn von einer Bebauung am Schlossgartenweg?“, fragte Mezger in den Raum und skizzierte neue Wohngebäude mit barrierefreien Wohnungen in einem Teil des Schlossgartens. Der Bereich sei für den Bedarf groß genug, die derzeitige Freifläche am Lunapark reiche nicht aus, betonte Mezger auf Nachfrage eines Bürgers. So ließen sich dort zudem leicht Verbindungswege in den Ortskern schaffen, die in der Parkanlage beispielsweise an einer Boule-Bahn vorüberführen könnten.