In Heimsheim werden die Container für Flüchtlinge aufgebaut. Ab Juli sind sie bezugsfertig.

Enzkreis - Mit schwerem Gerät sind die Bauarbeiter an der Stadthalle in Heimsheim zu Gange. Dort werden aktuell die großen Container als Unterkünfte für Flüchtlinge aufgestellt. Mit dem Einzug wird es danach noch eine Weile dauern, schließlich sind die großen Klötze noch leer und unbewohnbar. Angekündigt ist die Fertigstellung der Anlage für den Monat Juni, dann soll der Anschluss ans allgemeine Versorgungsnetz und die Innenausstattung erfolgen. Der erste Bezug ist für Anfang Juli geplant. Knapp 100 Menschen sollen am Ende in den Containern unterkommen können.

 

Zwar gehen die Zahlen der ankommenden Flüchtlinge insgesamt zurück. Trotzdem bleibt der Bedarf groß, erklärt Sabine Burkard, Sprecherin des Landratsamts Enzkreis. „Viele der Flüchtlinge im Kreis leben noch in Notunterkünften, zum Beispiel in Zelten wie in Göbrichen und Niefern oder in ehemaligen Sport- und Gemeindehallen wie in Bauschlott oder Mühlacker.“ Auch in Wimsheim mussten Geflüchtete im TSV-Sportheim unterkommen. „Feste“ Bleiben wie in Heimsheim würden deshalb selbstverständlich noch dringend benötigt. Etwa drei Viertel dieser Menschen haben zudem eine hohe Bleibeperspektive, weshalb die Kreisverwaltung weiterhin nach richtigen Wohnungen für sie sucht.

Eine verlässliche Vorhersage über die künftige Entwicklung der Zahlen sei derzeit aber kaum möglich. „Der starke Rückgang bei den Flüchtlingszahlen ist zurückzuführen auf die Sperrung der Balkanroute und das Flüchtlings-Abkommen mit der Türkei. Beides ändert jedoch nichts an den eigentlichen Fluchtursachen.“ Der Enzkreis halte deshalb erst einmal an den Notunterkünften fest, um bei einem erneuten Anstieg der Zahlen gewappnet zu sein.

Die Stadt Heimsheim ist in jedem Fall vorbereitet auf die Ankunft der Geflüchteten, sagt Bürgermeister Jürgen Troll. Zahlreiche Ehrenamtliche haben sich nach einem Aufruf der Stadt mittlerweile zusammengefunden – eine Gruppe von 40 bis 50 Leuten, schätzt Troll –, die den Flüchtlingen ihren Start in der Schleglerstadt erleichtern wollen.

Das reicht von Sprachförderung bis hin zu ganz alltäglicher Unterstützung bei Fragen wie: Wo ist der nächste Bäcker oder ein Hausarzt? Dazu ist für die Container ein eigener Sozialarbeiter zuständig.