Sylke Baret steht auf dem neuen Heimsheimer Beachvolleyballfeld und damit auch ein klein wenig auf ihrem Werk. Denn das ist eine Geschichte von gelungenem bürgerschaftlichen Engagement und Leidenschaft. Eine Geschichte, die zeigt, dass es sich lohnt, mitzumischen und mitzugestalten.

Heimsheim - Einmal die Arme ausstrecken, nach oben links. Achtung, da fliegt er, huiuiui, direkt über‘s Netz. Und – zack. Sie hat ihn. In den eigenen Händen. Hier, in der eigenen Stadt. Endlich. Den geliebten Volleyball. Sylke Baret strahlt. „Wir brauchen das einfach“, sagt sie, fest überzeugt und auch ein bisschen stolz. Sylke Baret steht auf dem neuen Heimsheimer Beachvolleyballfeld und damit auch ein klein wenig auf ihrem Werk. Denn das ist eine Geschichte von gelungenem bürgerschaftlichen Engagement und Leidenschaft. Eine Geschichte, die zeigt, dass es sich lohnt, mitzumischen und mitzugestalten.

 

Bis vor Kurzem war das als Heimsheimer nämlich noch gar nicht so einfach, das mit dem Beachvolleyballspielen. „Wir sind meistens nach Rutesheim gefahren“, erzählt Sylke Baret. „Wenn dort alles voll war, mussten wir weiter nach Simmozheim. Und wenn da auch nix mehr frei war, nach Mühlacker.“ Das konnte kein Dauerzustand bleiben, so viel stand für die Heimsheimer Beachvolleyball-Gemeinde irgendwann fest.

Im November 2010 war das, da wandte man sich zum ersten Mal an den damaligen Bürgermeister Uwe Rupp und den Gemeinderat. Der Wunsch nach einem Beachvolleyballfeld wurde geprüft – und verworfen. Kein Geld im Stadtsäckel. Doch Sylke Baret ließ nicht locker. Dafür hat sie zu viel Sand im Blut, gerade erst kommt sie von den Europameisterschaften in Holland zurück, wo sie als Zuschauerin mit den Profis mitgefiebert hat. „Und auch hier in Heimsheim gibt’s so viele beachvolleyball-begeisterte Leute“, hat sie festgestellt. Jung und Alt spielen da zusammen, Kollegen treffen sich nach dem Geschäft im Sand, ein klein wenig Sommer-Strand-Gefühl mitten in den Hügeln des Heckengäus.

„Ja, ja“, sagt auch Walter Gommel, wenn er diese Hügel sieht. „Vor fünfzig Jahren war das noch ein verwahrlostes Stück Land.“ 1965 war das, da hat er sich um dieses Stück Land angenommen und hier Kartoffeln angepflanzt. Außer ein paar Apfelbäumen gab es da nämlich noch wenig hier, kein Sportplatz, keine Stadthalle, keine Schule, keine Umgehungsstraße.

Jetzt, ein halbes Jahrhundert später ist das anders. Dort, wo einst die Kartoffeln sprießen, steht er jetzt, der große Sandkasten, mit zwei nagelneuen Beachvolleyballfeldern. Und Walter Gommel als Stadtrat ist da unbeteiligt, denn im Juli 2014 war es endlich so weit. 63 000 Euro machte der Gemeinderat da locker.

Und ein weiteres Jahr später kann die versammelte Stadtgesellschaft das Feld endlich betreten. „Damit gibt es eine weitere Möglichkeit für Sport, Spiel und Freizeit in Heimsheim“, freut sich der Bürgermeister Jürgen Troll. Und was für eine! „Der Sand ist viel besser als in Rutesheim“, haben Verena und Stephanie festgestellt. Die beiden 14-Jährigen haben die Anlage schon getestet und sich gleich wie im Urlaub gefühlt. „Da kommt man sich vor wie am Strand“, schwärmt Verena.

Das macht Beachvolleyball eben aus, dass er gleich jedem Spaß macht, sagt auch Sylke Baret. „Ich bin Sportlehrerin hier an der Ludwig-Uhland-Schule, und meine Schüler lieben diesen Ort hier schon jetzt“, erzählt sie. Nach der Schule verabredet man sich, kommt her, lernt Leute kennen. Da fehlt eigentlich nur noch ein Training, ein paar Tipps von Profis für die neugeborene Beachvolleyball-Stadt Heimsheim.

Wie gut, dass deshalb auch Sandra Eichmann zur Eröffnung gekommen ist. Die Heimsheimerin ist so ein Profi, Ende Juli ist sie baden-württembergische Beachvolleyball-Vizemeisterin geworden. Zusammen mit ihren Trainingspartnerinnen Silvia Schmid, Clarissa Preuß und Anika Pastow gibt sie ein Showspiel zur Eröffnung. „Ein super Feld, mit ganz weichem Sand“, lautet das Fazit von Anika Pastow danach. Na, dann kann’s ja losgehen.