Wie viel Geld bekommen die Freiwilligen für Einsätze? Darüber haben die Räte entschieden.

Heimsheim/Renningen - Nachdem der Feuerwehrverband, der Gemeindetag und der Städtetag eine gemeinsame Empfehlung über die Aufwandsentschädigung für Feuerwehrleute herausgegeben haben, haben die Städte Renningen und Heimsheim vor Kurzem ihre jeweilige Entschädigungssatzung geändert. In beiden Fällen erhalten die Freiwilligen nun mehr Geld als vorher.

 

Korridor statt Mindestsatz

Statt Mindestsätze vorzugeben, hat der Landesfeuerwehrverband einen Entschädigungskorridor erarbeitet, der Kommunen als Orientierungshilfe dienen soll. Bei Kommunen unter 2000 Einwohnern zum Beispiel sollte der Kommandant zwischen 40 und 80 Euro Entschädigung im Monat erhalten, zwischen 5001 und 10 000 Einwohnern (Heimsheim) zwischen 120 und 240 Euro, zwischen 10 001 und 20 000 Einwohnern (Renningen) 240 bis 480 Euro. Die Stellvertreter sollten 25 bis 50 Prozent des gewählten Werts erhalten.

In Heimsheim folgte der Rat dem Vorschlag der Verwaltung, 200 Euro monatlich anzusetzen – bisher waren es 600 Euro im Jahr. Die beiden Stellvertreter erhalten je die Hälfte. Auch die Entschädigung für die Einsätze wurde angepasst und von zehn Euro pro Stunde auf sieben Euro pro halbe Stunde angehoben. Für die Feuerwehrleute bedeutet das eine Steigerung der Entschädigung von zwischen 17 und 35 Prozent, berichtet die Verwaltung.

In Renningen ist die Lage ein wenig komplizierter. Dort wurde bekanntlich eine hauptamtliche Stelle für einen feuerwehrtechnischen Mitarbeiter geschaffen, damit die Ehrenamtlichen entlastet werden. Einige Aufgaben, die sonst auf den Kommandanten entfallen, werden damit direkt vom Rathaus aus geregelt. Aus diesem Grund schlug die Verwaltung vor – in Absprache mit der Feuerwehr –, die Entschädigung für den Kommandanten im unteren Drittel des Korridors anzulegen, also auf 300 Euro monatlich. Damit liegt der Wert trotzdem stark über dem bisherigen Satz von 1200 Euro jährlich. Die Honorierung der Stellvertreter richtet sich danach, mit 35 Prozent für den ersten stellvertretenden, 30 Prozent für den zweiten stellvertretenden Kommandanten.

Höherer Stundensatz

„Bei den Stundenentschädigungssätzen war es der Feuerwehr wichtig, dass die Teilnahme an Übungen stärker honoriert wird“, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. „Daher soll in diesem Bereich der Entschädigungssatz auch stärker steigen als im Bereich der Einsätze, da dieser Satz bereits im oberen Drittel liegt.“ Für Einsätze erhalten Feuerwehrleute fortan 12,50 Euro je angefangene Stunde (Steigerung: vier Prozent), bei Übungen und Fortbildungen 5,50 Euro (Steigerung: 37,5 Prozent). Für die Stadt Renningen bedeutet die Satzungsänderung, je nach Einsatz- und Übungshäufigkeit, Mehrkosten von rund 12 500 Euro.

Die Entscheidung fiel sowohl in Heimsheim als auch in Renningen einstimmig. Die geänderte Satzung gilt rückwirkend zum 1. Januar 2018.