Es gibt für morgen und am Samstag noch Karten für das Theaterstück bei den Schlosshofspielen.

Heimsheim - Lust auf einen unterhaltsamen und spritzigen Geschichtscocktail? Dann auf zu den Heimsheimer Schlosshofspielen. „Die Stadt, der Graf und die Waldenser“ heißt das Theaterstück von Evi Schöps, das am morgigen Freitag, 1. August, und am Samstag, 2. August, auf dem Hof vor dem Schleglerkasten präsentiert wird. Los geht es jeweils um 20.30 Uhr.

 

In ihrem Stück hat Evi Schöps viele historisch verbürgte Ereignisse zusammengepackt. Und auch die Liebe spielt eine nicht unbedeutende Rolle. Das Stück ist eine Reise in die Zeit des Barock. Und darum geht es: Bald nach der unerwünschten Ankunft einer Gruppe von Waldensern wird dem Reichsgrafen Friedrich Wilhelm von Graevenitz das kleine Heimsheim vom württembergischen Herzog Eberhard Ludwig als Lehen übertragen. Von Graevenitz beginnt sogleich mit dem Bau eines Schlosses.

Trotz der spürbaren Differenzen zwischen Heimsheimern, Waldensern und der gräflichen Familie, kann sich zwischen allen Fronten eine junge Liebe gegen allen Widerstand durchsetzen. Die Auflehnung gegen die gräfliche Vorherrschaft vereint zunehmend Heimsheimer und Waldenser, was beim unrühmlichen Abzug der Grafenfamilie zu stürmischer Freude führt.

Von wegen nur Historie

Auch wenn die Geschichte im Zeitalter des Barocks angesiedelt ist – aktuelle politische Ereignisse und Diskussionen wie die Querelen zwischen Heimsheim und Rutesheim um die Querspange werden nicht außen vor gelassen. Auch aktuelle Flüchtlingsprobleme, umstrittene Verkehrswege oder Abhöraffären spielen in „Die Stadt, der Graf und die Waldenser“ eine Rolle.

Es ist ein Spektakel der ganz besonderen Art. Monatelang haben mehr als 250 Ehrenamtliche vor und hinter der Bühne geprobt und Vorbereitungen getroffen, praktisch alle Vereine der Stadt ziehen bei den Schlosshofspielen an einem Strang. Die Vorsitzende des Heimsheimer Kuratoriums, Ursula Duppel-Breth, ist vom Engagement begeistert. „Es ist immer unheimlich spannend, wie es funktioniert“, sagt die Chef-Organisatorin. „Alle ziehen an einem Strang.“

Die Kostüme sind echte Handarbeit

Die Kostüme sind echte Unikate. In Handarbeit wurden schlichte Bauern- und Waldenser-Outfits bis hin zu prachtvollen Adelskostümen gefertigt. Die barocken Perücken dürften den Schauspielern den Schweiß auf die Stirn treiben. Wer also Lust auf Historie, gespickt mit einer guten Portion Humor hat, ist bei den Heimsheimer Schlosshofspielen genau richtig.