Um für die Zukunft gewappnet zu sein, soll nicht nur am Kindergarten Heerstraße angebaut werden.

Heimsheim - Es wird allmählich eng im Kindergarten Heerstraße. Die vier Gruppen sind voll. Wenn im Herbst neue Kinder in die Schule kommen, werden die frei gewordenen Plätze sofort wieder belegt. „Die Anmeldelisten sind voll“, erklärte Alexandra Zotz vom städtischen Amt für Bildung und Soziales. Kurzum: einen Puffer, etwa um zugezogene Kinder aufzunehmen, gibt es nicht. Deshalb hat der Heimsheimer Gemeinderat am Montagabend einstimmig grünes Licht für einen Anbau und damit für bis zu 25 neue Betreuungsplätze gegeben.

 

Ein ähnliches Bild zeigt sich im Übrigen in allen anderen Kindertagesstätten der Stadt, auch hier sind alle Gruppen voll belegt. „Wir kommen nicht drum herum, wir müssen unser Angebot dauerhaft ausbauen“, machte Alexandra Zotz mit Blick auf die Zukunft klar. Denn in den vergangenen drei Jahren sei die Geburtenrate in Heimsheim leicht angestiegen. Und mit dem Neubaugebiet Lailberg werde der Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen weiter zunehmen. Ein Kindergartenneubau im Lailberg soll daher Thema für die Haushaltsberatungen 2016 sein. „Wir müssen jetzt handeln und können nicht warten, bis das Gebiet besiedelt ist“, erklärte Zotz.

Die Nachfrage nach Ganztagesbetreuung steigt

Darüber war man sich im Gremium einig, der Startschuss für den Betreuungsausbau fällt quasi mit dem Anbau am Kindergarten Heerstraße. Das Heimsheimer Architekturbüro Kiedaisch kann nun mit der Planung beginnen, für das Bauvorhaben hat der Heimsheimer Kämmerer Andreas Bastl 450 000 Euro im diesjährigen Haushaltsplan eingestellt. Die SPD-Gemeinderätin Renate Niehaus regte an, sich auch um Zuschüsse aus dem Bundestopf zu bemühen.

Spätestens im Herbst nächsten Jahres, also zu Beginn des Kindergartenjahres 2016/17, sollen die neuen Gruppen in die Heerstraße einziehen. Insgesamt soll es dort Alexandra Zotz zufolge 20 bis 25 Kindergarten- und Krippenplätze geben. Je nachdem, wie viele sogenannte Mischplätze vergeben werden. Das sind Plätze, die von Kindern ab zwei Jahren besetzt werden. Ein Mischplatz entspricht zwei Kindergartenplätzen, da unter Dreijährige mehr Betreuung brauchen. Durch den Anbau könnten weitere Mischplätze und auch zusätzliche Plätze mit verlängerter Öffnungszeit angeboten werden, so Zotz.

Weil der Platz nicht mehr ausreichte, hatte die Stadt im September eine Gruppe vorüberrübergehend im Mehrzweckraum untergebracht. „Diese können wir dann auch zu gegebener Zeit auflösen“, so Zotz.

Die Stadt muss am Ball bleiben

In Sachen Kinderbetreuung ist Heimsheim derzeit im Prinzip gut aufgestellt, die Stadt kann den von der Politik auferlegten Rechtsanspruch erfüllen. Doch für die Zukunft heißt es: dran bleiben. „Die Nachfrage steigt, vor allem nach Ganztagsbetreuung“, erklärte die Leiterin des Amts für Bildung und Soziales. Im Moment verstärkt für Kindergartenkinder, aber auch Eltern von unter Dreijährigen, also von Krippenkindern, hätten Interesse.

Die Stadt muss in den kommenden Jahren also ordentlich Geld für ihre kleinsten Mitbürger in die Hand nehmen. Schließlich muss auch entsprechend Betreuungspersonal eingestellt werden. Den Bürgermeister Jürgen Troll freut’s, dass die Geburtenrate steigt – entgegen der Prognose des Statistischen Landesamtes. „Das Geld nehmen wir gerne in die Hand“, so Troll.