Die Planungen für das neue Wohngebiet schreiten voran. Doch es noch längst nicht alles abschließend geklärt. Über die Bebauungsdichte und die zulässige Anzahl der Geschosse will der Gemeinderat gesondert diskutieren.

Heimsheim - Eine lockere Bebauung mit vielen Einzelhäusern und Doppelhaushälften schaffen oder doch lieber so viele Mehrfamilienhäuser wie möglich bauen? Welche Farbe dürfen die Dachziegel auf gar keinen Fall haben und wie viele Parkplätze braucht es? In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Heimsheimer Gemeinderat einmal mehr mit dem geplanten Neubaugebiet Lailberg II im Westen der Schleglerstadt beschäftigt. Voraussichtlich im Sommer will die Stadtverwaltung den Bebauungsplanentwurf vorstellen.

 

Doch bis dahin gibt es noch viel zu klären. Denn obwohl das neue Quartier zwischen der Pforzheimer Straße und der Parkstraße die Entscheidungsträger schon seit Jahren beschäftigt, steht die Kommune im Verfahren nach wie vor relativ am Anfang. Im Winter lag ein Entwurf des Bebauungsplans für das etwa neun Hektar große Gebiet öffentlich im Rathaus aus. Bürger, Nachbarn des angrenzenden Wohngebiet Lailberg und Behörden konnten Anregungen und Bedenken äußern.

Das Ergebnis: 67 Seiten Stellungnahmen samt Änderungsvorschlägen, über die die Gemeinderäte in den nächsten Monaten entscheiden müssen. Unterstützung bekommen sie dabei von Christine König. Die zuständige Stadtplanerin vom Stuttgarter Architekturbüro Baldauf brachte in der Sitzung verschiedene Themen aufs Tablett. Es entspann sich eine anderthalbstündige Diskussion. Denn Vorstellungen darüber, was da in den nächsten Jahren auf den 170 bis 180 Bauplätzen im Westen der Stadt entstehen soll, sind unterschiedlich.

Einfamilienhäuser oder Doppelhaushälften?

Lockere Bebauung mit wenigen Geschossen oder lieber Mehrfamilienhäuser? Der Ball liegt beim Gemeinderat. „Grundsätzlich sind auf allen Grundstücken Einzel- und Doppelhäuser möglich“, erklärte die Planerin. Hannah Moritz (SPD) regte erneut an, im Norden des Gebietes Mehrfamilienhäuser zu bauen, um so viel Wohnraum wie möglich zu schaffen.

Über die Frage, wie viele Stockwerke die Gebäude maximal haben dürfen, will der Gemeinderat in einer gesonderten Sitzung diskutieren. Gleiches gilt für das Dauerthema Parkplätze und mögliche Dachkonstruktionen. „Was zulässig ist, entscheiden Sie“, betonte die Stadtplanerin Christine König ein ums andere Mal. Einig waren sich die Räte recht schnell in Sachen Dachziegelfarbe. Anthrazit, Rot- und Brauntöne sollen es sein, damit es auf den neuen Dächern der Stadt nicht allzu bunt wird.

Es vergeht also noch viel Zeit, bis die ersten Kräne in die Höhe ragen. Die Anregungen der frühzeitigen Beteiligung werden nun in den Bebauungsplanentwurf eingearbeitet. Nachdem der Gemeinderat dieser neuen Version zugestimmt hat, liegt diese erneut öffentlich aus. Sämtliche Anregungen werden von der Verwaltung geprüft, das Gremium wägt ab. Ergeben sich daraus keine Änderungen mehr, beschließt der Gemeinderat den Plan, der dann rechtsgültig ist. Und erst dann kann die Erschließung des neuen Wohngebietes beginnen. Der Heimsheimer Bauamtsleiter Paul Moch rechnet im Frühjahr 2017 mit dem Startschuss.