Eine neue Anlage für Lailberg II kann auch die Nachbargebiete mitversorgen.

Heimsheim - Wer sich unter die Dusche stellt, der erwartet, dass das Wasser kräftig sprudelt und nicht nur müde vor sich hin tröpfelt. An anderer Stelle, zum Beispiel beim Löschen von Bränden, ist ausreichender Wasserdruck nicht nur eine Frage des Komforts, sondern des Überlebens. Für das zukünftige Wohngebiet Lailberg II soll deshalb noch in diesem Jahr eine neue Anlage gebaut werden, die den Druck erhöht. Diese wird außerdem noch das angrenzende Gebiet Lailberg I versorgen und, ganz neu, auch Teile der Pforzheimer Straße. Dort nämlich ist der Wasserdruck nicht ganz zufriedenstellend, wie das Ingenieurbüro Klinger und Partner bei einer Untersuchung festgestellt hat.

 

Heimsheim hat mehrere Druckzonen

„Heimsheim ist seit zwei Jahren dran, den Bestand zu prüfen“, erklärt Frank Kömpf von Klinger und Partner. „Die Stadt ist nicht einheitlich in der Topografie, es gibt hier verschiedene Druckzonen.“ Je höher ein Gebiet liegt, desto schwächer ist verständlicherweise der Wasserdruck.

Vor allem mehrstöckige Gebäude bekommen das zu spüren. Um diesen auf ein normales Niveau zu bringen, braucht es oft spezielle Anlagen, um einen höheren Druck zu erzeugen. „Im alten Lailberg-Gebiet gibt es bereits eine solche Anlage.“ Das sei allerdings ein eher kleines Modell, hinzu komme das Problem, dass die Anlage mittlerweile sehr reparaturbedürftig sei. Und sie liegt auf privatem Grund, was Arbeiten und Erweiterungen daran immer erschwere.

So kam die Überlegung auf, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und eine neue Druckerhöhungsanlage, die für Lailberg II sowieso nötig gewesen wäre, so anzulegen, dass damit Lailberg I gleich mitversorgt werden kann. Tatsächlich ist das Gebiet, das von der Anlage profitiert, noch etwas größer.

Die Pforzheimer Straße, wo sie an Lailberg angrenzt, und benachbarte Abschnitte „zählten früher nicht als Hochzone“, so Kömpf. Berechnungen hätten aber gezeigt, dass der Wasserdruck dort zwar in Ordnung, aber grenzwertig sei. Deshalb wurde eine neue Hochzone kreiert, die auch die Bereiche rund um die Pforzheimer Straße einbezieht.Die neue Anlage kommt dorthin, wo sich bereits der Hochbehälter Stecheräcker befindet.

Für die Tiefbauarbeiten hat das Ingenieurbüro Kosten in Höhe von 210 000 Euro berechnet, für die Maschinentechnik im Hochbehälter rund 125 000 Euro. Hinzu kommt noch die Elektrotechnik für um die 300 000 Euro. So ergeben sich Gesamtbaukosten für die neue Hochzone Lailberg von etwa 655 000 Euro.

Gesamtkosten von rund 655 000 Euro

Allerdings: diese Kosten müsste nur zu einem geringen Teil die Stadt tragen. Der Löwenanteil verbleibt bei der Erschließungsgemeinschaft Lailberg II. Das ergibt sich aus dem Verhältnis des Wasserverbrauchs in den beiden Gebieten, also aus der Frage: Wer profitiert wie stark von der neuen Anlage? „Demnach hätte das Neubaugebiet 74 Prozent der Kosten zu tragen“, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung, die dem Gemeinderat bei dessen jüngster Sitzung vorlag.

Die Lokalpolitiker nahmen die Kostenberechnung und die Entwürfe zur Erkenntnis. Das Ingenieurbüro kann nun die nötigen Ausschreibungen vornehmen.