Die Stadt Heimsheim kauft sich für 63 000 Euro ein neues Gerät – das praktisch eine eierlegende Wollmilchsau ist.

Heimsheim - Ein neuer Rasenmäher ist wie ein neues Leben, könnte man in Anspielung auf den Hit von Jürgen Marcus sagen. Zumindest ist der Heimsheimer Bauhofleiter Achim Gompper sichtbar begeistert, wenn er von seinem neuen Gerät spricht, das ihm der Gemeinderat auch einstimmig bewilligt hat. Es kann mähen, Schnee wegschieben, und im Sommer die Straßen säubern. Das passt dazu, dass die Stadt ohnehin ihren Bauhof im neuen Jahr neu errichten will.

 

Aber von vorne. Bleiben wir bei Achim Gompper, einem geradlinigen Bauhofchef, der weiß, wovon er redet. Und das auch offen ausspricht. „Wir haben acht Mitarbeiter, eine Stelle ist nicht besetzt“, sagt er. Es sei eben gerade schwierig, gute Gärtner zu bekommen. Aber die acht Angestellten sind reichlich beschäftigt. Im Herbst Laub und Schnittgut aufsammeln, die vielen neuen Baugebiete pflegen, und auch beim Kita-Bau einspringen, damit die Kommune Geld spart. Oder bei den Schlosshofspielen helfen. Das ist alles ziemlich aufwendig.

Zumal der „Aufsitzmäher“, wie es so schön heißt, in die Jahre gekommen ist. Und auch technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand. „Das Gras kommt an der Seite heraus und wird von Hand aufgenommen“, berichtet Gompper. Sehr personalintensiv sei das. So hat man sich zusammengesetzt, und eine intensive Testphase gestartet. Fast jede Woche waren neue Fahrzeuge in Heimsheim im Einsatz. „Die wurden uns von den Herstellern teilweise umsonst überlassen“, sagt Gompper, „in der Zeit hat es in Heimsheim deutlich sauberer ausgesehen.“ Sogar nach Nürnberg auf eine Messe sei man gefahren. „Mehr Testphase geht nicht mehr“, schmunzelt Gompper.

Und siehe da: ein Traumgerät ist herausgekommen, etwa ein Hako Citymaster 600 Comfort, wie auf unserem Bild zu sehen. „Das wäre eine riesige Arbeitserleichterung“, schwärmt der Bauhofchef. Allein für das Mähen des Friedhofs habe man bislang zwei Tage lang vier bis fünf Personen beschäftigt, nun könne es einer in einem halben Tag schaffen. Jeder kann die Maschine bedienen. „Wir könnten damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, sagt Gompper.

Und die findigen Bauhof-Leute haben sogar den Preis heruntergehandelt, von rund 80 000 Euro auf 63 000 Euro. Zumal der sich in weniger als zwei Jahren amortisiert habe, wenn man 40 000 Euro Personalkosten pro Jahr einsparen könne.

Bei so viel Begeisterung konnten die Räte nicht anders, als zuzustimmen. „Ich bin beeindruckt von der Sauberkeit“, sagt etwa der Bürgermeister Jürgen Troll, „man spart wirklich Zeit und Personal, der Bauhof wird kostengünstiger und flexibler.“

Martin Häcker (Bürger für Heimsheim) wollte es ganz genau wissen: Was kostet die Wartung? Gomppers trockene Antwort: „Die Bürsten kosten 150 Euro.“ Woraufhin Troll schmunzelte: „Das wiegt sich dann wieder auf mit dem Besen, den man spart.“ Nun ist die Stimmung gut, auch der CDU-Fraktionschef Uwe Braun und die SPD-Rätin Renate Niehaus sowie FWV-Fraktionschef Bernd Schönfelder erklären ihre Begeisterung. Einstimmig ging der Antrag durch. Ach ja, auch ein ganz neuer Bauhof soll errichtet werden, dazu hat der Rat einen Auftrag herausgegeben an ein Planungsbüro in der Nähe von Pforzheim. Im Januar will man sich einen Standort ausgucken. Damit bekommt der neue Super-Mäher dann auch ein neues Heim.