Alle Zeichen stehen auf grün, doch die Ansiedlung der geplanten DM-Filiale an der Mönsheimer Straße verzögert sich. Denn der Investor findet keine geeignete Baufirma. An dem rund 1,4 Millionen Euro schweren Vorhaben will man aber festhalten.

Heimsheim - Die schlechte Nachricht zuerst: die Heimsheimer müssen sich noch ein Weilchen gedulden, bis sie wieder in einem Drogeriemarkt in ihrer Stadt einkaufen können. Denn die Arbeiten für den Neubau an der Mönsheimer Straße beginnen erst im Herbst. Die gute Nachricht: es gibt inzwischen einen Investor, der das Gebäude baut und an die DM-Kette vermietet. Es handelt sich dabei um die in Heimsheim bereits bekannte Lehmann-Gruppe aus Karlsruhe, die auch die Einkaufsläden Edeka und Lidl am Ortseingang betreibt.

 

Diese Nachricht dürfte wohl all diejenigen etwas ruhiger stimmen, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder gefragt haben: Wann passiert da denn endlich mal was? Schließlich hatten die zuständigen Behörden, der Regionalverband Nordschwarzwald und das Landratsamt Enzkreis, bereits im Oktober vergangenen Jahres grünes Licht für den Neubau gegeben. Und auch das zuständige Planungsunternehmen hatte erklärt, dass die Bagger spätestens dieses Frühjahr anrollen würden (wir berichteten).Doch dann verzögerte sich das ganze Vorhaben, von Baggern und Baufahrzeugen keine Spur. In der Schleglerstadt wurde hie und da gemunkelt, der DM-Markt werde doch nicht kommen. Auch in den vergangenen Sitzungen wollten die Gemeinderäte immer wieder wissen, ob es denn etwas Neues gebe. Kopfschütteln auf der Verwaltungsbank. „Wir wissen leider auch nicht mehr“, erklärte der Heimsheimer Bürgermeister Jürgen Troll.

Der DM-Markt kommt auf jeden Fall

Entwarnung kommt nun von Thomas Hoffmann. Der Geschäftsführer des Uhinger Instituts für Immobilienconsulting (IIC) ist für die Planung des neuen Drogeriemarkts zuständig. „Der DM-Markt wird auf jeden Fall kommen“, erklärt Hoffmann. Wann der Bau auf dem Gelände südlich der beiden Lebensmittelmärkte beginnt, habe er allerdings nicht in der Hand. IIC habe das Grundstück samt Baugenehmigung an die Lehmann-Gruppe verkauft. „Für uns wäre der technische Verwaltungsaufwand für eine solch verhältnismäßig kleine Filiale einfach zu groß gewesen“, so Hoffmann.

Dass besagter Investor in unmittelbarer Nachbarschaft zum künftigen DM-Markt bereits aktiv ist, bringt aus seiner Sicht für alle Vorteile. Zum einen könne die Lehmann-Gruppe ihr Projekt erweitern. Weiterhin sei dadurch langfristig eine gut funktionierende Versorgung der Heimsheimer und auch der Bürger aus der Umgebung gesichert. Und auch der im Vorfeld durchaus kritischen Parkplatzdiskussion werde damit Rechnung getragen.

Die SPD-Rätin Renate Niehaus etwa hatte angemahnt, dass es bereits schon jetzt an den Lebensmittelmärkten zu viele Parkplätze gebe – mit dem Drogeriemarkt kämen noch mehr hinzu. „Vielleicht wäre es möglich, die Plätze gemeinsam zu nutzen“, regte sie vor mehr als einem Jahr an. Er sehe darin gar kein Problem, erklärt Hoffmann dazu.

Es ist schwer, eine geeignete Baufirma zu finden

So weit, so gut. Aber wann rollen nun endlich die Bagger an? Die Lehmann-Gruppe hält sich noch sehr bedeckt. „Wir gehen davon aus, dass wir noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen“, erklärt ein Mitarbeiter. „Aber wann genau, ob im August oder im September, dazu können wir im Moment noch nichts sagen.“ Warum sich das Ganze nun entgegen des ursprünglichen Zeitplans doch so verzögert, erklärt der IIC-Chef Hoffmann so: Der Investor habe aktuell mehrere Projekte am Laufen. „Außerdem ist es gar nicht so einfach, ein geeignetes Bauunternehmen zu finden, das noch Kapazitäten frei hat.“ Die Firmen in der Region, etwa in Pforzheim, Stuttgart oder Karlsruhe, hätten volle Auftragsbücher. Für den Investor sei zudem gute Qualität wichtig, er wolle eine vernünftige bauliche Umsetzung. „Da lohnt es sich dann auch, auf eine geeignete Firma zu warten“, sagt Thomas Hoffmann.

Heimsheims Bürgermeister Jürgen Troll hofft nun, dass der DM-Markt im Frühjahr 2015 eröffnet wird. „Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass es früher losgeht“, sagt er. Schließlich gibt seit der Schlecker-Schließung 2012 keinen Drogeriemarkt mehr in der Stadt. Das Bauvorhaben werde wie geplant verwirklicht. Der Neubau hat eine Verkaufsfläche von rund 640 Quadratmetern, mit Lagerräumen sind es 800 Quadratmeter. Das Dach soll begrünt werden, auch über Solarzellen wird nachgedacht. Rund 1,4 Millionen Euro kostet der neue Drogeriemarkt den Investor.