Weil die Jungs keine Lust mehr auf Metal haben, basteln sie an einem neuen Klang. Dazu wollen sie sich umbenennen, doch wie sie heißen werden, steht noch nicht fest. Beim Abschlusskonzert im Domizil in Leonberg wird es aber bekannt gegeben.

Heimsheim - Noch einmal komplett von vorne anfangen, jemand anderes werden, wer wünscht sich das manchmal nicht. In der Realität allerdings lässt sich dies kaum umsetzen. Die Heimsheimer progressive Rockband Daedalous plant nun genau das.

 

Seit Kindertagen bereits rocken Fabian Hüsgen am Schlagzeug, Teddy Möhrke am Mikrofon, Robin Rosenberger an der Gitarre, Martin Wittich am Keybord und Sascha Stojanovic am Bass manchmal gemeinsam, bisweilen. 2009 haben sie die Band Daedalous. Zu Beginn war Rebekka Hüsgen-Lieb, damals noch nicht die Ehefrau von Fabian Hüsgen, noch mit von der Partie. Mittlerweile unterstützt sie aber nur noch gelegentlich als Special Guest die Band. Der Schlagzeuger gesteht: „Ein Kumpel von mir hat sie damals zu einem Bandmeeting mitgebracht und ich habe mich sofort in ihren Gesang verliebt.“

Über Jahre einen festen Stamm an Fans aufgebaut

Mit ihrer bisher einzigen CD „Parts of a Dream“ landete die Metalband gleich einen lokalen Hit. „Es folgten viele Liveauftritte und so hat sich die Gruppe über die Jahre hinweg einen festen Fanstamm aufgebaut“, fasst Managerin Margot Rosenberger zusammen. Denn: „Gecovert wird bei uns gar nichts!“, stellt Frontmann Teddy Möhrke klar. „Die Musik kommt von Robin, der gibt die dann an mich weiter und ich überlege mir Texte dazu. Anschließend kriegt jeder seine Noten, übt und wir treffen uns im Probenraum.“

Alle fünf haben eine klassische musikalische Grundausbildung. Rosenberger durfte seine Gitarrenriffs sogar von Carola Kretschmer lernen, die früher mit Udo Lindenbergs Panik Orchester durch die Republik tourte. Trotz so viel Passion für Musik und Show bleibt die Band allerdings ein Hobby. In ihrem bürgerlichen Leben gehen alle Mitglieder ganz bodenständigen Berufen nach, Hüsgen allerdings ist zum Berufsmusiker geworden und gibt tagsüber Schülern Schlagzeugstunden. Möhrke macht aber klar: „Die Band ist zwar lediglich ein Hobby, aber ein Hobby das sehr ernst genommen wird.“

Wie aber kommt es nun zum Image- und Namenswechsel? „Wir hatten für 2015 ein neues Album geplant und bei der Produktion und beim Entwickeln der Songs haben wir gemerkt, dass die ganze Progressive Rock und Metal-Schiene nicht mehr so richtig zu uns passt. Wir haben uns weiterentwickelt“, erklärt Gitarrist Rosenberger. „Wir wollen freier sein und weg von diesem klassischen Metal-Ding“, fügt Hüsgen hinzu. Die klassischen Soundebenen des Metal ließen nicht viel Spielraum für eine Weiterentwicklung, nun aber sollen die Kompositionen etwas poppiger und melodischer werden und dabei verstärkt elektronische Einflüsse aufweisen.

Keineswegs allerdings wollen sie kommerziellere Musik produzieren, machen sie klar. „Ich schreibe Musik, weil ich etwas ausrichten möchte, nicht, um massentauglich zu sein!“, ereifert sich der Schlagzeuger. Teddy Möhrke allerdings wirft ein: „Es kann aber schon sein, dass unsere neue Musik ein größeres und anderes Publikum anspricht.“ Daher kam auch die Idee mit dem Namenwechsel. Ein Bandname sei wie ein Etikett, erläutert Rosenberger. „Wenn die Leute auf ein Daedalous-Konzert kommen, erwarten sie einen bestimmten Sound, wir wollen nicht, dass sie enttäuscht sind, wenn sie den in Zukunft nicht mehr hören.“ Managerin Margot Rosenberger ergänzt: „Und genauso wenig wollen wir diejenigen abschrecken, die bisher dachten: ,Daedalous, das ist so gar nicht meine Richtung’.“

Die Änderung des Bandnamens sei daher eine logische Konsequenz. Auf welchen Namen die fünf Heimsheimer in Zukunft hören werden, steht dabei aber noch in den Sternen. Fest steht nur: es soll wieder etwas Englisches sein. Vielleicht ein bisschen einfacher zu schreiben als Daedalous, da sind sie sich einig, denn in der Vergangenheit habe es vermehrt Verwirrung und Missverständnisse beim Bandnamen gegeben.

Neues Programm steht noch nicht fest

„Unser neues Programm steht noch nicht fest. Wenn alle Lieder komponiert und die Texte verfasst sind, dann setzen wir uns alle zusammen und überlegen, wie wir in Zukunft heißen und in welchem Bühnenoutfit wir auftreten möchten“, gibt Rosenberger vor. „Ich bin mir sicher, wenn erst einmal die Lieder klar sind, geht das ziemlich schnell.“ Eine konkrete Zeitvorgabe hierfür gibt es auch schon: Im Januar wird das Daedalous-Abschiedskonzert im Domizil in Leonberg steigen. Bei dieser Veranstaltung wird der neue Name verkündet, außerdem soll es einige musikalische Kostproben geben. „Wenn ich mich festlegen muss, dann sage ich: Unser neuer Stil wird irgendwas aus Miley Cyrus, Skrilex und irgendeiner Metal-Band“, verrät Teddy Möhrke abschließend noch.