Es scheint immer noch das Gesprächsthema Nummer eins zu sein in der Stadt. Auch eine Woche nach der Wahl des CDU-Gemeinderats Uwe Braun zum zweiten stellvertretenden Bürgermeister sind die Gemüter erhitzt.

Heimsheim - Es scheint immer noch das Gesprächsthema Nummer eins zu sein in der Stadt. Auch eine Woche nach der Wahl des CDU-Gemeinderats Uwe Braun zum zweiten stellvertretenden Bürgermeister sind die Gemüter erhitzt. In der Bürgerfragestunde am Montagabend wollte eine Frau wissen, ob die Wahl wirklich korrekt stattgefunden habe. Eigentlich hätte Gaby Wulff von den Bürgern für Heimsheim auf diesen Posten rücken sollen. „Als Bürgerin fühle ich mich verarscht. Und damit meine ich die Art und Weise, wie das Ganze gelaufen ist“, schimpfte sie. Sowohl Uwe Braun als auch Gaby Wulff sollten sich später noch zu dem Vorfall äußern.

 

Was war passiert? Vor gut einer Woche war der Stimmenkönig der Kommunalwahl, Walter Müller von den Freien Wählern, zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt worden. Und wie es in Heimsheim seit vielen Jahren Usus ist, hätte eigentlich ein Vertreter der zweitgrößten Fraktion zum zweiten Vize-Schultes gewählt werden sollen. Und so hatte sich die BfH-Chefin Gaby Wulff aufstellen lassen. Doch dann schlugen die Freien Wähler plötzlich Uwe Braun vor – und der CDU-Mann gewann in einer Kampfabstimmung mit 8:6 Stimmen.

Die Fraktion um Gaby Wulff und auch einige Bürger sind enttäuscht. „Und was passiert mit den Wählerstimmen? Die werden völlig ignoriert“, schimpfte eine Frau. Uwe Braun nutzte die Gelegenheit, sich öffentlich zu äußern. Er sehe die Demokratie nicht verletzt. Im Gegenteil. Entscheidend sei gewesen, dass die Kandidaten benannt und zur Wahl aufgestellt wurden, sagte er. Und genau danach sei man verfahren. „Gaby Wulff wurde benannt, aber nicht gewählt“, sagte Braun.

Nachdem er aus Gesprächen mit anderen Gemeinderäten im Vorfeld herausgehört habe, dass Wulff nicht die Mehrheit bekommen würde, habe er sich für eine Kandidatur entschieden. „Und die war auch Bürgermeister Troll und den anderen Fraktionschefs bekannt“, so Braun weiter. Den Vorwurf der BfH und auch der Bürger, er sei unehrlich gewesen, weist er entschieden zurück. Stattdessen habe er sogar noch angefragt, ob sich Gaby Wulff nicht den Posten des zweiten Bürgermeisters mit ihm teilen wolle. „Das wurde aber von der BfH vehement zurückgewiesen.“

Ungläubige Gesichter bei den Bürgern für Heimsheim. „Da wurde wieder einmal die Unwahrheit gesagt und die Tatsachen verdreht“, schimpfte Martin Häcker. Das habe nichts mit Fairplay zu tun. Dann ergriff seine Fraktionschefin das Wort. „Hier drin im Sitzungssaal verliert es gerade stark an Niveau“, sagte sie mit fester Stimme und ernstem Blick in die Runde. Ihr gehe es nicht um das Amt. Sie werde ihrer Pflicht als Gemeinderätin auch ohne das Amt nachkommen – so wie in den vergangenen 15 Jahren auch. Aber es sei eine falsche Entscheidung ihrer Fraktion gegenüber gewesen. Dass sie sich den Posten des Vize-Schultes nicht mit Uwe Braun habe teilen wollen, sei im Übrigen nicht wahr. „Ich hab die Arbeitsteilung nie abgelehnt“, sagte sie.