Der Bebauungsplan für das neue Gebiet ist beschlossen.

Heimsheim - Der Heimsheimer Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Weg für Lailberg II endgültig freigemacht, indem er den Bebauungsplan beschlossen hat. Jetzt fehlt nur noch das sogenannte Umlegungsverfahren, bei dem die bis jetzt noch landwirtschaftlichen Flächen im Nordwesten Heimsheims in Bauflächen aufgeteilt werden.

 

„Danach können die Erschließungsarbeiten beginnen“, erklärte der Hauptamtsleiter Paul Moch im Gespräch mit unserer Zeitung. Dazu gehört der Bau von Straßen, Kanälen, Laternen und so weiter. Wenn das Umlegungsverfahren planmäßig verläuft, könnten Ende des Jahres bereits die ersten Bagger rollen.

Einstimmig fiel die Entscheidung allerdings nicht. Drei Gegenstimmen gab es aus den Reihen der Bürger für Heimsheim und der SPD, außerdem gab es zwei Enthaltungen. Die Bürger für Heimsheim störten sich vor allem an der schlechten Umsetzung der Naturschutzmaßnahmen, die den Verlust der Hecken und Grünflächen im neuen Baugebiet ausgleichen sollten. „Seit zwei Jahren habe ich immer wieder auf die Defizite hingewiesen, was den Artenschutz angeht“, beklagte Martin Häcker (BfH).

Entsteht irgendwo ein neues Baugebiet, müssen die Kommunen für einen Ausgleich für die Eingriffe in die Natur sorgen. Dafür gibt es unterschiedliche Ansätze, zum Beispiel können die Gemeinden, auch im Nachhinein, Streuobstwiesen anlegen, Flüsse renaturieren oder, wenn für das Baugebiet Wald gerodet wird, Wälder aufforsten. Eine Besonderheit bilden die sogenannten CEF-Maßnahmen. Diese müssen bereits umgesetzt worden sein, bevor der Eingriff in die Natur beginnt.

Im Falle von Lailberg II sollten, verteilt über die Stadt, Hecken als Brutplätze für Vögel und als Heimat für Kleintiere gepflanzt werden, bevor sie von den Lailberg-Flächen verschwunden sind. Die Realität sieht anders aus, sagte Martin Häcker. „Einige Bäume sind bereits gefällt worden, obwohl es keinen Ersatz gibt.“ Die gepflanzten Hecken seien zum Teil zu klein, andere stehen an einem falschen Standort. „Das ist alles sehr dilettantisch.“ Die Verwaltung will sich der Sache annehmen. Ohnehin dürfe der Baustart erst erfolgen, wenn die Funktionalität der CEF-Maßnahmen gewährleistet ist, erklärte die Planerin Christine König.

Hannah Moritz von der SPD und Sabine Kiedaisch (BfH) störten sich noch an einem anderen Punkt: In der Planung für das Wohngebiet seien einige Gesellschaftsschichten zu kurz gekommen, „Mehrfamilienhäuser wurden gar nicht berücksichtigt“, beklagte Moritz. „Ich tue mich auch schwer damit“, ergänzte Kiedaisch. „Wir vertun hier die Chance auf ein gemischtes Wohngebiet“, beispielsweise auch im Hinblick auf seniorengerechtes Wohnen.