Grundsatzdiskussionen bleiben bei der Haushaltsberatung aus. Die Stadt kann weiter Schulden abbauen.

Heimsheim - Wenig zu mäkeln hatten die Heimsheimer Gemeinderäte, als die Stadt den Haushaltsplan für 2018 vorlegte. Nach dem großen Griff in den Sparstrumpf im Jahr 2017 – mit dem die Stadt eigentlich schon 2016 gerechnet hatte – präsentierte die Kämmerei ein sehr ausgeglichenes Zahlenwerk. Sprich: Es geht nur so viel raus, wie auch reinkommt, auch die Schulden werden weiter abgebaut.

 

Grundsatzdebatten blieben aus, die meisten großen und kleinen Ausgaben fanden Zuspruch. Allerdings stellten die Politiker die Schafstall-Sanierung, den Kauf eines zusätzlichen Bauwagens für den Waldkindergarten und das Verlegen von Leerrohren zur Diskussion. Ralf Rüth von der CDU hinterfragte den Planansatz für einen neuen Schafstall in Höhe von 317 000 Euro. Die Zahlen waren ihm zu vage, am Ende werde es garantiert auf einen Nachtrag hinauslaufen, prophezeite er. Daher wollte er den Ansatz lieber auf 20 000 Euro reduzieren und das Geld in eine intensive Vorplanung investieren, „damit wir klare Zahlen auf dem Tisch haben“. Martin Häcker (Bürger für Heimsheim) argumentierte dagegen. Falls das Land die erhofften Zuschüsse gewähre und dort nächstes Jahr tatsächlich etwas passieren sollte, „dann sind 20 000 Euro zu wenig“.

Geld für Schafstall bleibt drin

Auch der Bürgermeister Jürgen Troll sprach sich dafür aus, das Geld in der ursprünglichen Höhe im Haushalt zu belassen. „Denn dort muss wirklich etwas getan werden.“ Bereits seit Jahren ist der überalterte und zu eng gewordene Schafstall in Heimsheim, der noch immer genutzt wird, ein Thema im Rat. Mit einem denkbar knappen Ergebnis von sechs Ja- zu sechs Nein-Stimmen und bei zwei Enthaltungen wurde der Antrag von Ralf Rüth abgelehnt.

In Bezug auf den Bauwagen für den Waldkindergarten schlug Stefan Adelmann (Freie Wählervereinigung) vor, statt wie geplant einen Zuschuss von 80 Prozent zu geben, den Wagen einfach gleich selbst zu kaufen. Für Heimsheim und Mönsheim betreibt der Verein Naturkinder Flacht je einen Wald- und Naturkindergarten mit je einer Gruppe, die Kommunen bezuschussen den Betrieb. Das Konzept kommt an, die Gruppen sind mittlerweile voll. Sollte sich der Kindergarten in Heimsheim erweitern wollen, wäre allerdings ein weiterer Bauwagen nötig. Beim ersten hat die Stadt Heimsheim einen Zuschuss von rund 60 000 Euro gewährt, die letzten 20 Prozent kamen vom Verein, der den Wagen dann selbst gekauft hat. Für einen Kauf durch die Stadt „fehlen natürlich noch 12 000 Euro im Haushalt“, erklärte Jürgen Troll. „Wenn wir die noch aufnehmen, können wir uns die Option offenhalten.“ Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Kosten für Leerrohre ermitteln

Andreas Wein (Freie Wählervereinigung) plädierte außerdem dafür, bei Straßenarbeiten vermehrt Leerrohre für Glasfaserkabel zu verlegen, speziell im Hinblick auf die laufende Erschließung des Neubaugebiets Lailberg II. Kommunen dürfen nach Belieben Leerrohre verlegen, die Netzbetreibern als Anreiz dienen können, dort Glasfaserkabel für schnelleres Internet zu verlegen. Letztgenanntes dürfen die Kommunen selbst nicht tun, um nicht in den freien Markt einzugreifen. Eben aus diesem Grund halte er sich dabei immer etwas zurück, sagte Jürgen Troll.

Wein blieb dabei: „Jetzt haben wir die Chance, dort relativ günstig Rohre zu verlegen.“ Das Einbringen von Glasfaser sei zwar verboten, „aber wir wissen nicht, wie die Gesetzeslage in 15 Jahren aussieht“. Jürgen Troll sagte daraufhin zu, bis Januar zu ermitteln, um welche Beträge es dabei gehen würde. „Sechsstellig wird das aber bestimmt“, warnte er.

Zahlen aus dem Haushalt im Überblick

Für 2018 erwartet Heimsheim höhere Steuereinnahmen als 2017 – wobei die Zahlen für 2017 ebenfalls noch Berechnungen sind, die exakten Ergebnisse liegen noch nicht vor. Die Stadt rechnet mit einem leichten Zuwachs bei der Grundsteuer von 710 000 (2017) auf 730 000 Euro (2018) sowie mit einem großen Plus bei der Gewerbesteuer (von 2,4 Millionen auf 2,8 Millionen Euro) und bei der Einkommenssteuer (von 3 Millionen auf 3,3 Millionen Euro). Gesamteinnahmen: 9,3 Millionen Euro.

Der Verwaltungshaushalt hat 2018 ein Volumen von 14,5 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt eines von 4,6 Millionen. Davon sind beispielsweise 900 000 für Grundstückseinkäufe vorgesehen, allein 650 000 für das neu geplante Gewerbegebiet Egelsee II. Für die Stadthallensanierung stehen weitere 780 000 Euro bereit, für ein Kunstrasenspielfeld beim TSV 480 000 Euro. Knapp 200 000 Euro sollen in die Stadtkernentwicklung fließen, 175 000 Euro in die Sanierung des Sees und 170 000 in eine Hort-Cafeteria. Für einen neuen Schafstall sind 317 000 Euro eingeplant.

Nachdem die Stadt 2017 in hohem Maße an ihr Erspartes gehen musste – nach bisherigen Berechnungen sinkt die Rücklage von 7,2 Millionen auf 3,3 Millionen Euro – will sie 2018 wieder leicht aufstocken und rund 250 000 Euro in die Rücklage einzahlen. Der Schuldenstand sinkt weiter von 263 000 (2016) auf 236 000 (2017) und schließlich 232 000 Euro (2018).