Dank der guten wirtschaftlichen Lage will die Gemeinde auch im kommenden Jahr kräftig investieren.

Wimsheim - Die Steuereinnahmen sprudeln nach wie vor, was nicht nur bei Bund und Ländern, sondern auch in den Kommunen zu Mehreinnahmen führt. Die Prognosen, die seit Juni vom Gemeindetag kommen, könne man unter das Motto „höher, weiter, schneller“ stellen, wenn man ein Leichtathlet wäre, sagte der Kämmerer Anton Dekreon. Wo man hinschaue, sei eine positive Grundstimmung. Gegenüber dem laufenden Jahr rechnet der Kämmerer mit einer Verbesserung von 250 000 Euro für die Gemeindefinanzen in 2018. Beim Anteil an der Einkommensteuer hat Wimsheim mit seinen knapp 2800 Einwohnern in diesem Jahr erstmals die Zwei-Millionen-Grenze überschritten. Für 2018 könnten es 2,2 Millionen sein.

 

Senkung der Kreisumlage

Dazu passt auch, dass der Enzkreis seine Kommunen finanziell entlastet und jetzt die Kreisumlage von 29,05 auf 27,15 Prozentpunkte gesenkt hat. Dadurch müsse Wimsheim wohl rund 50 000 Euro weniger an den Kreis abgeben als 2017. In diesem Jahr waren es noch 956 733 Euro, so Anton Dekreon. Nicht den gleichen Höhenflug wie bei der Einkommensteuer legt die Gewerbesteuer in Wimsheim hin. Schon für 2017 bleibt man wahrscheinlich knapp unter den ursprünglich geplanten 1,25 Millionen. Deswegen rechnet der Gemeindekämmerer für 2018 vorsichtig mit Steuern in einer ähnlichen Größenordnung.

„Für 2018 sieht die Haushaltsplanung ganz gut aus“, sagte der Bürgermeister Mario Weisbrich, als er den Gemeinderäten die angestrebten Investitionen vorstellte. Er präsentierte zunächst eine lange Liste laufender oder kürzlich abgeschlossener Projekte, die die Kommune derzeit bewegen. Dazu gehören etwa die Platzgestaltung an der Seehausstraße, Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten auf dem Friedhof, die Sanierung einiger Gemeindestraßen oder der Bau des Wohn- und Geschäftsgebäudes in der Ortsmitte.

Für das kommende Jahr stellte er Investitionen mit einem Gesamtvolumen von etwa 2,5 bis drei Millionen vor. „Das halten wir für finanzierbar“, sagte der Bürgermeister. Zu den großen Ausgaben gehört dabei die Platzgestaltung an dem Neubau in der Ortsmitte, in die 250 000 Euro fließen. Für den gleichen Betrag sollen wieder Ortsstraßen saniert werden. Außerdem möchte die Gemeinde vorsorglich 250 000 bis 300 000 Euro für möglichen Grunderwerb einplanen.

Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses

Ein mit 1,4 Millionen Euro großer Brocken ist die vom Gemeinderat beschlossene Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses. Hier gab es zum Jahresende noch einen kleinen Lichtblick: Ein zunächst abgelehnter Zuschuss fließt jetzt dank der Unterstützung des Kreisbrandmeisters Christian Spielvogel doch noch in die Gemeindekasse, immerhin 71 000 Euro. Weil Wimsheim seine Rücklage ertragreich im Maulbronn-Stromberg-Fond angelegt hat, schlägt der Kämmerer vor, angesichts äußerst günstiger Kreditkonditionen – 0,2 Prozent bei einer Laufzeit von zehn Jahren – eine Million über die KFW-Bank zu finanzieren.

Vergleichsweise kleinere Beträge sollen beispielsweise für den Hochwasserschutz und ein Konzept zur Sanierung und Erneuerung von Spielplätzen ausgegeben werden, für eine Querungshilfe an der Kanalstraße oder etwa auch für die Sanierung von Gemeindegebäuden.

Dass der Gemeinde auch in Zukunft die Aufgaben nicht ausgehen werden, machte der Bürgermeister Mario Weisbrich deutlich. Ständige Themen sind die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, die Sanierung öffentlicher Gebäude oder die bedarfsgerechte Weiterentwicklung beim Angebot zur Kinderbetreuung und dem Grundschulstandort. Mario Weisbrich griff auch die ärztliche Versorgung auf. „Da sind wir immer dran.“ Die hausärztliche Versorgung sei zwar mit einem Nachfolger gesichert. „Aber Fachärzte könnten wir auch noch unterbringen, Potenzial wäre da“, sagte er. Doch wo sich ein Facharzt niederlassen kann, entscheide die kassenärztliche Vereinigung.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, das vorgestellte Investitionsprogramm in den Entwurf für den Haushalt 2018 aufzunehmen, der dann im neuen Jahr beraten wird.