Die Kämmerin Karin Richter hat den Haushalt vorgestellt. Im April wollen die Räte ihn verabschieden.

Weissach - Die Holzhackschnitzelanlage ist das größte Projekt, das Weissach in diesem Jahr neu anpacken will. Diese Heizanlage versorgt die Schule und die Sporthalle mit Wärme, für rund eine halbe Million Euro will die Gemeinde diese Anlage sanieren.

 

„Da hatten wir in den vergangenen Jahren schon deutlich mehr Positionen“, sagte die Weissacher Kämmerin Karin Richter, als sie dem Gemeinderat ihren Entwurf für den Haushalt vorstellt. „Es bringt aber nichts, Geld einzuplanen, wenn wir das nicht personell bewerkstelligen können.“ Die weiteren Ausgaben, die sie plant, sind bekannt: 1,3 Millionen Euro sollen in das Sanierungsprogramm für den Ortskern Flacht fließen, eine halbe Million in die Kläranlage, nochmals 350 000 Euro benötigt die Gemeinde für die Ortsdurchfahrt Flacht und 250 000 Euro sollen in neue Geräte für den Bauhof fließen.

Rosige Zeiten sind vorbei

Die rosigen Zeiten sind auch in Weissach vorbei, auch „wenn das Polster groß ist“, wie Bürgermeister Daniel Töpfer den Haushaltsentwurf kommentierte. Mit 3,5 Millionen Euro Gewerbesteuer rechnet die Gemeinde in diesem Jahr, davon 1,5 Millionen von kleinen Betrieben und zwei Millionen von Porsche. Hier wirke sich der VW-Skandal noch aus, denn im Jahr 2016 waren das noch insgesamt 29 Millionen Euro Gewerbesteuer gewesen. Das bekommt die Gemeinde jetzt zu spüren. „Die entscheidende Größe in Weissach ist immer, wie viel Umlagen wir bezahlen müssen“, erklärte die Kämmerin. Wer viel Gewerbesteuer einnimmt, muss viel in den Finanzausgleich einbezahlen – um zwei Jahre verzögert. Mit Umlagen in Höhe von 18 Millionen Euro rechnet Richter daher für 2018.

Die Rücklagen schmelzen

Eine gute Nachricht hatte die Kämmerin auch mitgebracht. 2017 hatte sie Schulden in Höhe von 130 000 Euro zurückbezahlt, sodass sich Weissach seit dem 1. Januar 2018 offiziell als schuldenfrei bezeichnen darf. Faktisch war die Gemeinde dies natürlich all die Jahre schon. 97 Millionen Euro hat Weissach nämlich derzeit noch auf dem Sparbuch, 2019 werden es noch 83 Millionen sein, 2020 noch 80 Millionen. Dieser Rückgang ist der Grund, warum auch die Verwaltungsleitung einer Gemeinde mit solchen Millionen-Rücklagen „Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit“ ausruft. „Die goldenen Zeiten sind endgültig vorbei“, sagte Karin Richter. Ob es aber bei den wenigen Ausgaben bleiben wird, müssen jetzt die Fraktionen entscheiden. Anfang April wollen sie den Haushalt beraten, Ende April soll er dann verabschiedet werden.