Die SKV Rutesheim präsentiert ihren Fans die Mannschaften an einem Testspieltag. Die Männer kassieren gegen den Nachbarn SpVgg Renningen eine 24:34-Niederlage. Am Ziel Bezirksliga-Aufstieg wird deswegen aber nicht gleich gerüttelt.

Rutesheim - Hier die SG Leonberg/Eltingen, da die TSF Ditzingen mit ihren Teams, die auf Verbandsebene spielen. Mittendrin die SKV Rutesheim. Und in direkter Nachbarschaft die SpVgg Renningen, deren erste Männermannschaft nun auch noch in die Bezirksliga aufgestiegen ist und somit eine Klasse höher um Punkte kämpft als die Rutesheimer. Da ist es kein leichtes Unterfangen, selbst schlagkräftige Aktivenmannschaften auf die Beine zu stellen und eine Jugendarbeit mit Perspektive zu betreiben.

 

SKV-Abteilungsleiter Jürgen Walther sieht das ganz gelassen. „Die Abteilung ist gut aufgestellt“, sagt der 57-Jährige. Vor allen Dingen auf einigen entscheidenden Positionen ganz neu. 13 Jahre lang hatte Walther das Amt an der Spitze der Handballer bereits inne. Nach siebenjähriger Unterbrechung ist er nun wieder „Chef“. Er trat die Nachfolge von Roland Polster an, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand. Mit Fabian Kersten ist auch gleich ein neuer Stellvertreter mit im Boot.

Durchgängiges Jugendkonzept für alle Altersstufen

Das Duo kann sich auf ein von Horst Zelewski ausgearbeitetes und an den deutschen Handballbund angelehntes Jugendkonzept stützen. Die Ziele für die einzelnen Altersklassen sind formuliert. Bis auf die C-Jugend weiblich und männlich sind alle Stufen im Spielbetrieb besetzt. Zuletzt schafften der ältere Jahrgang der B-Jugend weiblich und danach die A-Jugend den Sprung in die Württembergliga. In der kommenden Saison spielen männliche und weibliche A-Jugend in der Bezirksliga. Nachdem es in der ersten Mannschaft keine Neuzugänge gibt, setzen die Verantwortlichen ihre Hoffnungen in den Nachwuchs. „Da sind wirklich gute Spieler dabei“, sagt Jürgen Walther. Mit Marcel Bolay, Philipp Härer und Julian Binder versucht sich bereits ein Trio bei den Aktiven.

Neu sind auch die sportlichen Entscheider. Rolf Römer (SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell) trainiert die Frauen, Frank Wagner (Hbi Weilimdorf/Feuerbach) die Männer. Die wollten ihre Teams den SKV-Fans zum Saisonauftakt am Samstag in der Bühlhalle präsentieren. Doch aus dem Frauenspiel gegen die SG Leonberg/Eltingen II wurde nichts, weil die Gastgeber krankheits- und verletzungsbedingt absagen mussten. So blieben die Spiele der männlichen A-Jugend gegen die TSF Ditzingen (29:26) und der SKV II gegen die SpVgg Renningen II (25:29).

Mit neuem Trainer in die Bezirksliga

Als sportlicher Höhepunkt stand der Vergleich der beiden Männerteams aus Rutesheim und Renningen auf dem Programm. Der Bezirksliga-Aufsteiger setzte sich mit 34:24 (17:12) durch. Ein Ergebnis, das SKV-Trainer Frank Wagner nicht als Maßstab sehen wollte. „Bei uns haben sechs Stammspieler gefehlt. Vier von der Zweiten haben ausgeholfen.“ Am Ziel für die neue Saison lassen er und die Abteilungsleitung keine Zweifel. Rutesheim will in die Bezirksliga. In der vergangenen Runde landete das Team auf Rang vier. Meister TV Rottenburg und die zweitplatzierte SpVgg Renningen über die Relegation haben den Sprung dorthin schon geschafft.

„Das Potenzial in der Mannschaft ist da“, hat der 45-jährige Übungsleiter festgestellt. Mit Tempohandball soll die Konkurrenz in Schach gehalten werden. Was gegen die SpVgg Renningen angesichts der personellen Gegebenheiten noch nicht wirklich gelang. Die Fehlerquote in dem Freundschaftsspiel, in dem insgesamt 13 Zeitstrafen verteilt wurden, war viel zu hoch. Bis zum 12:13 drei Minuten vor Ende des ersten Durchganges blieb die Partie offen, dann setzten sich die Gäste bis zur Pause noch auf 17:12 ab. Nach 15 Minuten in Hälfte zwei war der Vorsprung auf zehn Treffer angewachsen. Frank Wagner lässt sich davon nicht beirren, schreibt aber allen Beteiligten ins Stammbuch: „Da haben wir noch einen Riesenweg vor uns.“