Wohl dem, der einen guten Plan hat. Noch besser aber, wenn der auch über einen Großteil der Spielzeit umgesetzt wird. Das haben die TSF Ditzingen in der Württembergliga gegen die Sportfreunde aus Schwaikheim nicht geschafft – und mit 29:34 (15:15) verloren.

Ditzingen - Wohl dem, der einen guten Plan hat. Noch besser aber, wenn der auch über einen Großteil der Spielzeit umgesetzt wird. Das haben die TSF Ditzingen gegen die Sportfreunde aus Schwaikheim nicht geschafft – und am Ende mit 29:34 (15:15) verloren.

 

Möglichst keine Tempogegenstöße und Anspiele an den Kreis zulassen: mit diesen zwei Vorgaben sollte den Gästen in erster Linie der Zahn gezogen werden. Das funktionierte in den ersten elf Minuten wirklich gut. Das erste Tor aus einem Gegenstoß heraus erzielte Schwaikheim nach zwölf Minuten zum 6:7. Und die Premiere mit einem erfolgreichen Abschluss vom Kreis durfte Fabian Bayha mit dem 14:13 vier Minuten vor dem Pausenpfiff bejubeln. Doch obwohl die TSF auf einem guten Weg schienen, schlichen sich trotz einer 5:2- und 7:4-Führung die ersten Schwächen und Fehler ein. Ditzingens Trainer Matthias Heineke nahm schon früh seinen Spielmacher Nico Gassner aus der Partie, weil er, wie sich auch im weiteren Spielverlauf zeigte, viel zu selten die richtigen Ideen zum richtigen Zeitpunkt hatte. Zudem schlugen die Gastgeber aus ihrem Überzahlspiel viel zu wenig Kapital. Nachdem sich Schwaikheims Marc Jung wegen Meckerns eine vierminütige Strafe eingehandelt hatte, bauten die Ditzinger ihren Vorsprung lediglich um einen Treffer aus.

Beim 8:8 glichen die Sportfreunde das erste Mal wieder aus. Das Unentschieden hatte auch mit dem Pausenpfiff Bestand, als Fabian Schnelle mit einem Wurf an den Innenpfosten das 15:15 gelang. „Da war es ein Spiel auf Augenhöhe – sehr intensiv mit vielen Eins-gegen-eins-Situationen“, bilanzierte Trainer Heineke. Der Trainer war sich in der Pause aber sicher, dass seine Schützlinge das Ding in den zweiten 30 Minuten zu ihren Gunsten umbiegen würden. Das taten sie jedoch nicht. „Da haben wir uns die Butter vom Brot nehmen lassen“ (Heineke).

Vorn fehlte das Tempo, das Team versuchte viele unnötige, schlecht vorbereitete Würfe und wollte es zu oft durch die Mitte erzwingen. Dennis Zwicker, der in der ersten Hälfte im Angriff stark spielte und vier Tore erzielte, konnte keine Akzente mehr setzen. Zudem fällte das Schiedsrichterduo Ewald Hirneise/Andreas Kehr viele diskussionswürdige Entscheidungen, die die TSF unter dem Strich eher benachteiligten.

Am Ende aber ausschlaggebend: Die Gastgeber fanden nie wieder zu ihrem roten Faden aus den ersten Minuten zurück. Sie führten zum letzten Mal mit 17:16. Dann legte Schwaikheim einen Zwischenspurt mit einem 4:0-Lauf ein. Selbst bei einer knapp zweiminütigen Überzahl kam der Aufsteiger nicht näher, kassierte sogar noch einen Siebenmeter-Treffer. Der Frust entlud sich zehn Minuten vor Schluss bei Simon Reichel, der wegen Meckerns seine dritte Zeitstrafe kassierte und damit vorzeitig vom Feld musste. Gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner blieben die TSF aber immer noch auf Tuchfühlung. Sieben Minuten vor dem Abpfiff betrug der Rückstand drei Tore (25:28.) Doch Trainer Heineke vermisste bei seinen Schützlingen den unbedingten Willen, das Spiel noch zu drehen. „Ich finde, wir haben uns zu früh aufgegeben.“ Spätestens als beim 27:33 knapp drei Minuten vor dem Ende Abwehrchef Julian Reichel wegen eines Fouls Rot sah, war die Entscheidung aber gefallen.

TSF Ditzingen: Seifert, Heidecker, D. Schnelle (3), N. Gassner (3), Ulmer (2/2), Altenburg, Mauch, Hauser (1), J. Reichel (4), S. Reichel, F. Schnelle (4), J. Gassner (4), F. Eisenhardt (4), Zwicker (4).