Für die bevorstehenden Aufgaben in der Württembergliga wird der Kader breiter aufgestellt. Kapitän Dennis Zwicker legt eine schöpferische Pause ein.

Ditzingen - Eine Reise auf eine der spanischen Ferieninseln kann reizvoll sein, landschaftlich wie kulturell. Derzeit tummeln sich dort viele junge sportbegeisterte Menschen, die nur eines im Sinn haben: abschalten und feiern. Die Bundesligarückkehrer vom VfB Stuttgart haben die Seele auf Ibiza baumeln lassen, die Handballer der TSF Ditzingen hat es nach einer langen kräftezehrenden Saison mit dem Aufstiegs-Happy End gegen die HSG Ostfildern nach Mallorca verschlagen.

 

Schon nach dem 30:30 in Scharnhausen hat es die Mannschaft ordentlich krachen lassen. Teil eins der Sause in Ditzingen hat der Trainer Jörg Kaaden noch mitbestritten. Teil zwei hat er ausgelassen: „Die Mannschaft ist dann noch weiter gezogen. Aber ich war zu kaputt.“ In welchem Zustand er seine Schützlinge am morgigen Donnerstag antreffen wird, ist nach dem Mallorca-Trip ungewiss. Das Team kommt das letzte Mal vor der Pause zusammen, ehe am 24. Juni schon wieder die Vorbereitung für die neue Saison in der Württembergliga beginnt. Nachbetrachtung, Ausblick und Grillen stehen auf der Tagesordnung dieser Zusammenkunft.

Trumpf ist die Heimstärke

Der Rückblick ist geprägt von zwei großen Blöcken. Die TSF Ditzingen haben in der abgelaufenen Saison alle Heimspiele gewonnen. Zum größten Teil auch noch deutlich. Ein Pfund, mit dem auch in der höheren Spielklasse gewuchert werden soll. Das zweite Thema ist das Tief und die damit verbundene Auswärtsschwäche zu Jahresbeginn, die letztlich Titel und direkten Aufstieg gekostet haben. „Das war zum großen Teil eine Kopfsache“, sagt der Übungsleiter.

Um in der höheren Spielklasse bestehen zu können, sieht der Coach einen breiter aufgestellten Kader als unabdingbare Voraussetzung. Ein Trio soll dieser Einschätzung Rechnung tragen, nachdem der jetzige Kader bis auf eine Ausnahme komplett zusammenbleibt.

Vom Landesliga-Meister SV Fellbach kommt der 1,95-Meter-Mann Kay Weber nach Ditzingen. Beim HC Wernau und davor beim TSV Altensteig spielte Remigiusz Mastalirz. Ein Mann, so Jörg Kaaden, mit guter Wurfqualität. Schließlich trägt in der kommenden Saison auch Yannick Herleth vom nun ehemaligen Ligakonkurrenten TV Oeffingen das Ditzinger Trikot. Alle drei sind im Rückraum zuhause. Herleth kann sich der Trainer auch gut auf der Spielmacherposition vorstellen.

Rückkehr von Jonas Gassner ungewiss

Hier ist eine zusätzliche Alternative auch dringend nötig. Mit Dennis Zwicker legt der Führungsspieler schlechthin bei den TSF eine Pause ein. Der Kapitän übernahm Verantwortung, wann immer es nötig war, erzielte wichtige Tore und gab in der Defensive die Kommandos. Weil noch nicht feststeht, ob Jonas Gassner nach seiner Schulteroperation wieder zurückkehrt und dann auch gleich noch der Belastung in der Württembergliga Liga standhält, läge auf Marco Dömötör die Hauptlast im Spielaufbau. Hier soll Herleth unterstützen.

Die zweite Problemzone ist der Kreis. Kai Schnelle weilt noch bis August im Ausland. Wie schnell er wieder zu alter Form findet, lässt sich nicht vorhersagen. Als Alternative für Marc Falkenburger auf dieser Position bietet sich Frank Eisenhardt an. Gerade in den beiden Relegationsspielen hat er die Gegner vor harte Aufgaben gestellt, eine Reihe von Toren vom Kreis aus erzielt und Siebenmeter herausgeholt. Auf den Außenpositionen sind Simon Cipa, Florian Ruoff, Stefan Kienle und Marcus Haselbauer genauso feste Größen wie David Thomitzni und Michael Biehl im Tor.

Unveränderter Trainingsumfang

An seinem auf hohem Tempo aufbauenenden Spielsystem will Trainer Jörg Kaaden festhalten. Dazu soll die Abwehrarbeit verbessert werden und mehr Torgefahr vom Rückraum ausgehen. Der Trainingsumfang bleibt im Vergleich zur abgelaufenen Saison der gleiche. Vier Einheiten pro Woche sind in der Vorbereitung vorgesehen, drei während der Runde.

Vor zwei Jahren mussten die TSF Ditzingen nach ihrem Aufstieg gleich wieder zurück in die Landesliga, als sie an der HSG Ostfildern scheiterten. Sollte diesmal der Klassenerhalt gelingen, dann wäre das bestimmt auch eine Reise auf eine der spanischen Inseln wert. Schließlich sind sie landschaftlich und kulturell sehr reizvoll.