Unabhängig vom Klassenerhalt in der Württembergliga hat der Großteil der Ditzinger Spieler die Zusage für die kommenden Saison gegeben. Nach fast neun Jahren bei den TSF will Übungsleiter Matthias Heineke Neues kennenlernen.

Ditzingen - Es gibt einfachere Situationen, um eine neue Saison zu planen. Die TSF Ditzingen stehen in der Württembergliga auf einem Abstiegsplatz, und derzeit spricht nicht Vieles dafür, dass sich das bis zum letzten Spieltag am 26. April ändern wird. Und dann auch noch das: Ein Name, der ganz eng verknüpft ist mit den Erfolgen der vergangenen knapp zehn Jahre wird in der kommenden Runde bei den TSF nicht mehr auftauchen. Trainer Matthias Heineke verlässt am Saisonende den Verein.

 

Die Entscheidung steht und, so der Übungsleiter, hat nichts zu tun mit der derzeitigen sportlichen Lage und deren Ausgang. Matthias Heineke braucht einen Tapetenwechsel. Seit 2006 mit einem knappen halben Jahr Unterbrechung ist er nun Trainer bei den Ditzingern. Er feierte mit seiner Mannschaft Aufstiege in die Bezirksliga, Landesliga und zweimal in die Württembergliga. Nach dem ersten einjährigen Gastspiel in dieser Klasse ging es 2013 einmal nach unten in die andere Richtung.

Der 32-Jährige selbst erlebte in seiner aktiven Laufbahn auch nicht wirklich viele Trainer. Beim TSV Schmiden, dessen Spielführer er in der Baden-Württembergliga war, genoss er zwölf Jahre lang das Wirken und Wesen von Alexander Prasolov. „Weil wir immer den gleichen Trainer hatten, bin ich natürlich durch ihn geprägt“, sagt Heineke, „aber jetzt brauche ich einfach zeit, um neue Ideen, neuen Input zu bekommen und etwas Neues kennenzulernen.“

Hospitanz bei höherklassigen Vereinen

Jetziger Stand der Dinge ist, dass der Spielmacher, der inzwischen bei den TSF wieder das Trikot übergezogen hat, obwohl er es eigentlich gar nicht mehr wollte, in der kommenden Runde gar keinen Verein übernimmt. Hospitieren in höherklassigen Vereinen würde Heineke gerne. Mit der SG BBM Bietigheim (erste Bundesliga), dem TV Bittenfeld (zweite Bundesliga) oder den Drittligisten SV Kornwestheim oder Heilbronn/Horkheim stehen einige Teams in der näheren Umgebung zur Auswahl. Noch gibt es keinen direkten Draht. Heineke: „Ich weiß nicht, inwieweit die für so etwas offen sind. Wenn es aber klappt, dann lässt sich das schwerlich mit einer Trainertätigkeit kombinieren.“ Und dann ist da auch noch die Sache mit dem Spieler Heineke. „Wenn ich da geblieben wäre, wäre es schwer geworden klarzumachen, dass ich nicht mehr spiele. Die Erwartungen wären einfach da.“

Dass sein bevorstehender Abschied sich negativ auf die Leistungen der Mannschaft im Abstiegskampf auswirken könnten, glaubt der B-Lizenz-Inhaber indes nicht. Er selbst will mit gutem Beispiel vorangehen. „Für mich ist klar, dass ich mich bis zum letzten Spieltag voll reinhaue“ (Heineke). Diese Einschätzung wird untermauert von den überwiegend positiv verlaufenen Gesprächen mit den Spielern in Bezug auf die kommende Runde.

Torhüter David Thomitzni ist Vorreiter

Nachdem Abteilungsleiter Thomas Jobst sein Amt aus beruflichen Gründen nicht mehr wahrnehmen kann, haben sein Stellvertreter Stefan Birke und Stefan Zerfaß die Aufgaben übernommen. Eine endgültige Absage gab es bislang lediglich von Rüdiger Kielkopf. Julian Reichel verabschiedet sich altersbedingt in die zweite Mannschaft. In Jonas Gassner, Daniel Schnelle (nur zu Saisonbeginn) oder Simon Cipa gibt es studien- und berufsbedingte Wackelkandidaten. Nachdem Schlussmann David Thomitzni, dessen Vater weiterhin als Torwarttrainer zur Verfügung steht, quasi als Vorreiter sein Ja-Wort gegeben hatte, kamen unabhängig von der Ligazugehörigkeit die Zusagen auch vom Rest des Kaders. Stefan Birke: „Das zeigt, dass wir eine eingeschworene Truppe sind. Wir ziehen weiter voll an einem Strang und wollen den Klassenerhalt schaffen.“

Der würde Matthias Heineke den Abschied um einiges leichter machen. Ein Nachfolger für den Trainer steht noch nicht fest. Die ersten Gespräche mit Kandidaten haben aber schon stattgefunden.