Leonberg/Eltingen schießt in der Württembergliga den TV Mundelsheim mit 30:20 aus der Halle.

Leonberg - Nach drei Niederlagen in Folge ist – egal gegen wen es geht – Charakter gefragt. Diesen Test hat die SG Leonberg/Eltingen im letzten Heimspiel dieses Jahres bestanden. Allerdings hatten sie mit dem Aufsteiger TV Mundelsheim einen Gegner zu Gast, der sich als äußerst dankbar erwies. Nach der 20:30 (11:14)-Niederlage ließ es TV-Trainer Jörg Haug an klaren Worten nicht fehlen: „In der zweiten Hälfte haben wir jegliche Einstellung vermissen lassen. Für das, was wir gezeigt haben, muss man sich bei den Zuschauern entschuldigen.“ Tatsächlich fragten sich viele Leonberger Fans verwundert, wie diese Mannschaft in der Liga schon zehn Punkte holen konnte und dabei auch zwei Auswärtssiege gefeiert hat. Mit Ausnahme von Torhüter Salvatore Leonetti, Spielmacher Andreas Bender und Hannes Stahl genügte die Mannschaft Württembergliga-Ansprüchen nicht.

 

Auf der anderen Seite leistete sich auch die SG Leonberg/Eltingen vor allem in der Verwertung der Chancen eine Reihe von Aussetzern. „Das wird bei anderen Gegnern mit mehr Routine bestraft“, sagte SG-Trainer Frank Ziehfreund. Beim Auslassen seiner Möglichkeiten tat sich besonders Dominik Fischer hervor. Sonst ein Schütze mit guter Quote, verzweifelte der Linksaußen regelrecht. Das versöhnliche Ende sollte aber noch kommen: Nach zig vergeblichen Anläufen gelang ihm nach Zuspiel von Ladislav Goga per Kempa-Trick das Tor zum 30:19.

Tolle Rückkehr von Dennis Baumgartl

Das Spiel hielt noch mehr schöne Geschichten dieser Art für die SG bereit. Als die SG bereits mit zehn Toren Vorsprung führte (27:17), feierte Dennis Baumgartl in der 54. Minute ein Comeback. Kaum eine Minute auf dem Feld bejubelten Mannschaft, Trainer und Fans sein erstes Tor. Sekunden später kassierte er eine Zwei-Minuten-Strafe, kam zurück und traf gleich wieder zum 29:19.

Oder Jakob Ulrich: weil Chris Maresch krankheitsbedingt immer noch fehlte, musste der Kreisläufer fast komplett in Angriff und Abwehr durchspielen. Und wie er das tat. Hatten neben Dominik Fischer auch Sebastian Rilling, Andreas Binder, Lars Neuffer, Patrick Nicolau, Christian Auer und Dominik Merkle klarste Chancen liegen gelassen, versenkte Ulrich alles, was ihm in die Finger kam. In den letzten Minuten gönnte ihm Trainer Ziehfreund dann doch noch eine Pause. Auf Ulrichs Konto standen mittlerweile elf Treffer. Nach dem 14:11 zur Pause war die Partie spätestens mit seinen Toren zum 23:15 und 24:15 in der 47. Minute entschieden. „Das war ein wichtiger Sieg heute“, sagte Frank Ziehfreund, „der tut den Jungs gut, damit wieder ein bisschen Ruhe einkehrt.“ Nach der Entscheidung des Vereins, nicht mehr mit Frank Ziehfreund weitermachen zu wollen, hatte die SG nur noch das Spiel gegen den SV Remshalden gewonnen. Mit dem Trainer wird auch dessen spielender Co Ladislav Goga den Verein verlassen. Auch bei dieser Personalie haben sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, die Zusammenarbeit zu beenden. SG Leonberg/Eltingen: Keller, Weihing, Rilling (3), Binder (2), Nicolau, Baumgartl (2), Mücke, Neuffer (6/5), Merkle, Kilper, Ulrich (11), Fischer (1), Goga (1), Auer (4).