In der Württembergliga holt Leonberg/Eltingen beim knappen 26:24-Heimsieg gegen SF Schwaikheim zwei wichtige Punkte. Trainer Frank Ziehfreund attestiert vor allem seiner Abwehr eine ganz starke Leistung.

Leonberg - Die Emotionen des Schwaikheimer Handball-Trainers Heiko Burmeister kochten auch noch nach der verloren gegangenen Partie hoch. In der Württembergliga hatte seine Mannschaft am Samstagabend bei der SG Leonberg/Eltingen im Sportzentrum mit 24:26 Toren (11:13) den Kürzeren gezogen. Und im anschließenden obligatorischen Pressegespräch zeigte er sich nicht gerade von seiner sportlichen Seite. Auf die Frage, was denn ausschlaggebend für die Niederlage gewesen sei, donnerte er los: „Leonberg hat nicht überragend gespielt, doch wenn wir selbst so viel falsch machen, dann ist es die logische Folge, dass wir verlieren“.

 

In diesem Moment haderte Heiko Burmeister noch immer mit einigen Entscheidungen der Schiedsrichter, die seiner Meinung nach die eigene Mannschaft benachteiligt hätten. Leonbergs Trainer Frank Ziehfreund behielt in dieser Debatte die Ruhe. „Der Unterschied zur vergangenen Woche war, dass wir diesmal gewonnen haben.“ Nicht ganz so pessimistisch wie der Trainerkollege beurteilte er selbst die Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben eine überragende Abwehr gespielt und viele Bälle geblockt.“ Und dann lobte er noch den Mut seines Torhüters Frederik Weihing, der sich in turbulenten Schlussminuten ein Herz gefasst hatte und den Ball in hohem Bogen zur 26:23-Führung im leeren gegnerischen Tor unterbrachte (56.). Schwaikheims Trainer Heiko Burmeister hatte in der finalen Phase sieben Feldspieler auf den Platz geschickt, weil alle anderen taktischen Varianten ohne Erfolg blieben. In diesem Moment war klar, dass die Gastgeber als Sieger vom Platz gehen würden.

Spielbestimmend war die SG Leonberg/Eltingen in der ersten Halbzeit und hatte sich bis zur 19. Minute einen Fünf-Tore-Vorsprung herausgespielt. Die Gastgeber hätten sogar noch höher führen können, doch zum einen hielt Schwaikheims Torhüter Kevin Barth seine Mannschaft im Spiel, zum anderen drängte Leonberg immer wieder auf einen zu schnellen Abschluss und verlor zu oft den Ball. Ein Spiel auf Augenhöhe entwickelte sich nach einem 13:11-Pausenstand in der zweiten Hälfte, die phasenweise von großer Hektik geprägt war. Die Leonberger konnten die Führung halten, doch in der 52. Minute brachte der Schwaikheimer Fabian Bayha seine Mannschaft bis auf ein Tor heran (23:22). In der Zwischenzeit hatte SG-Coach Frank Ziehfreund Torhüter Frederik Weihing für den gut haltenden Ruben Keller – der mit einigen Paraden glänzen konnte – eingewechselt. Eine rein disziplinarische Entscheidung, erklärte Ziehfreund später. Weihing hatte in dieser Phase einen schweren Stand – war aber in den entscheidendenden Momenten hellwach. „Wir haben viel Energie in das Spiel gegen Schwaikheim gesteckt, und es war wichtig, dass wir es gewinnen“, sagte Frank Ziehfreund, „unsere Abwehr scheint mittlerweile stabil und auch beweglich zu sein.“ Leonberg/Eltingen: Weihing (1), Keller, Rilling (3), Binder (1), Maresch (3), Nicolau (1), Neuffer (6/1), Merkle, Kollitz (2), Ulrich (1), Fischer, Kilper, Goga (1), Auer (7/4).