Der Linkshänder im Rückraum der SG Leonberg/Eltingen trifft beim 35:30 gegen die HSG Schönbuch 18-mal. Der Gästetrainer Thomas Dangel ärgert sich besonders über eine Rote Karte gegen seinen Spielmacher Sascha Hejny.

Leonberg - Mindestens drei Euro für das Phrasenschwein wären wohl fällig gewesen nach dem Leonberger 35:30 (15:15)-Heimsieg gegen die HSG Schönbuch. Sowohl SG-Trainer Frank Ziehfreund als auch der sportliche Leiter Werner Neuffer sprachen von dem erwartet schweren Spiel. Die gute Nachricht dabei: Die SG Leonberg/Eltingen ist in ihrem zweiten Württembergliga-Jahr mittlerweile so weit, dass sie ebensolche Partien für sich entscheidet. Der Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz, auf dem die Gäste zunächst verharren, ist auf acht Punkte angewachsen. Fünf Zähler fehlen noch bis zur 20-Punkte-Marke, dem erklärten Nahziel des Clubs.

 

Während also in Leonberg eher darüber gesprochen wird, wann der Klassenerhalt auch rechnerisch feststeht, stellt sich bei der HSG Schönbuch die Frage, ob er überhaupt gelingt. Und da knöpfte sich Trainer Thomas Dangel nach der Partie erst einmal die Schiedsrichter Marvin Dannecker/Manuel Volz (HK Ostdorf/Geislingen) vor. „Man muss sich wirklich Gedanken machen. Was die Schiedsrichter abgeliefert haben, ist unter aller Kanone. Wir waren sicher nicht die bessere Mannschaft. Aber heute sind wir auch verpfiffen worden. Ich habe so einen Hals“, wetterte Dangel.

Rote Karte für den Spielmacher

Die Rote Karte gegen Sascha Hejny vier Sekunden vor dem Pausenpfiff hatte den Übungsleiter auf die Palme gebracht. Beim Tempogegenstoß war Patrick Nicolau vom HSG-Akteur umgerammt worden. „Für mich war diese Rote Karte ausschlaggebend für die Niederlage. Wir haben keinen zweiten Mann auf Rückraum Mitte. Wenn der rausfliegt, dann tut uns das besonders weh“, sagte Thomas Dangel. Die nackten Zahlen geben ihm Recht. Zur Pause hieß es noch 15:15. Die zweite Hälfte, ohne den vierfachen Torschützen Sascha Hejny, verloren die Gäste mit 15:20.

Die Gastgeber taten sich zunächst schwer. In der Regel kam der Schritt nach vorne in der Defensive zu spät. Die HSG Schönbuch spielte ihre Angriffe geduldig aus und fand dann die Lücke. Als nach immer wieder ausgeglichenen Spielständen dann doch einmal die Chance da war, sich abzusetzen, verbaute sich die SG diese selbst – wie mit dem Fehlpass von Ladislav Goga beim 13:11 oder der Zwei-Minuten-Strafe für Nicolau beim 14:12.

Die Defensive packt besser zu

Es war aber nicht nur die Rote Karte gegen Hejny, die das Spiel in die Leonberger Richtung kippen ließ. Zum einen hatte die Abwehr in der zweiten Hälfte besseren Zugriff, zum anderen traf Lars Neuffer an diesem Abend fast nach Belieben. Sechs Treffern im ersten Durchgang setzte er zwölf in den zweiten 30 Minuten drauf. Mit dem 20:17 sorgte er für die erste Drei-Tore-Führung (38.). Und natürlich war es auch der Linkshänder, der mit dem 26:21 eine Vorentscheidung herbeiführte (46.).

Die HSG Schönbuch hatte zu viele Körner gelassen, um noch einmal auf Schlagdistanz heranzukommen. Das schönste Tor des Abends erzielte jedoch ein anderer: Nach Zuspiel von Christian Auer, der zusammen mit Sebastian Mücke als Nummer elf und zwölf des bestehenden Kaders für die neue Runde zusagte, gelang Dominik Fischer eine Minute vor Schluss das 34:29 per Kempa-Trick.

SG Leonberg/Eltingen: Keller, Koch, Rilling (2), Binder, Nicolau (1), Mücke (2), Neuffer (18/7), Merkle, Kilper, Ulrich (6), Fischer (2), Goga (2), Auer (2).