Mit dem 33:26 (18:14) gegen Pflugfelden machen die TSF Ditzingen die Meisterschaft in der Landesliga perfekt. Das Team von Spielertrainer Matthias Heineke versucht sich in der neuen Runde zum zweiten Mal eine Spielklasse höher.

Ditzingen - Scheinbar wollten sie das Gefühl noch ein bisschen länger auskosten. 36 Sekunden vor dem Abpfiff nahmen die TSF Ditzingen beim Stand von 33:26 noch einmal eine Auszeit. Die letzten 36 Sekunden dieser Saison im Wissen, dass sich die Mühen gelohnt haben. Und dazu sollte dem Publikum – die Halle war mit 350 Zuschauern gut gefüllt – noch ein besonderer Leckerbissen geboten werden. Nur einer hatte etwas dagegen. Pflugfeldens Schlussmann Michael Bognar störte mit seiner Parade die Show von Maximilian Ulmer und Simon Reichel, die per Kempa-Trick den 34. Treffer erzielen wollten. Doch das störte schon längst keinen großen Geist mehr. „Oh, wie ist das schön“, schallte es von den Rängen. Für die letzten eineinhalb Minuten hatten sich alle erhoben, die TSF-Spieler standen auf der Auswechselbank und klatschten mit.

 

Kleine Unsicherheit nach dem Abpfiff

Das große Finale misslang dann etwas, weil nicht ganz klar war, ob das Schiedsrichterduo Jürgen Heuber und Rainer Schön nach dem Ende der regulären Spielzeit noch einen Pflugfeldener Freiwurf ausführen lassen würde. Sie taten es nicht. Die TSF Ditzingen melden sich in der Württembergliga zurück, aus der sie eine Runde zuvor in ihrem ersten Anlauf sang- und klanglos abgestiegen waren.

Diesen Gedanken hatte aber wohl niemand im Kopf, als Staffelleiter Karl Volz wenig später den Meisterwimpel an Kapitän Dennis Zwicker übergab. Zunächst beglückwünschte er fälschlicherweise den TSV Esslingen. Eine Bierdusche für TSF-Spielertrainer Matthias Heineke während seiner Ansprache hatte ihn aus dem Konzept gebracht. Die Korrektur kam postwendend – Schwamm drüber.

Langsam weicht die Anspannung der Spielfreude

Die TSF hatten alles selbst in der Hand. Ein Punkt gegen den bereits feststehenden Absteiger musste noch her, um nicht noch von der Konkurrenz aus Esslingen oder Leonberg abgefangen zu werden. Die Konstellation im Saisonfinale kostete Nerven. Ditzingen begann nervös. Erst als der immer wieder energisch einpeitschende Torhüter David Thimtzni nach zehn Minuten einen Siebenmeter von Michael Waller parierte, sorgte anschließend Jonas Gassner mit dem 7:5 für die erste Zwei-Tore-Führung in dieser Partie. Die geballte Faust des Torschützen sprach Bände. Langsam, aber sicher entlud sich die Anspannung in Spielfreude. Zur Pause begnügten sich die Gastgeber noch mit einem Vier-Tore-Vorsprung (18:14), acht Minuten nach dem Wechsel hatten sie daraus aber schon ein 24:16 gemacht. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar: So langsam, aber sicher würden sich die Beteiligten innerlich auf eine große Sause vorbereiten können. Nach 18 Siegen, vier Unentschieden und drei Niederlagen haben sich die alle Beteiligten redlich verdient. TSF Ditzingen: Thomitzni, Seifert, Kienle (2), Ulmer (1), Hauser (3), J. Reichel (3), Eisenhardt (2), Heineke, Kielkopf (5), Gassner (5), Smarsli (3/1), Zwicker (7), Hofäcker (2), S. Reichel.