Der Aufsteiger in die Württembergliga hat zwar im letzten Spiel der Vorrunde gegen die SG Schozach-Bottwartal verloren, aber zuletzt an Boden gewonnen.

Ditzingen - Die 25:33-Niederlage des Handball-Württembergligisten TSF Ditzingen im Nachholspiel beim Tabellenvierten SG Schozach-Bottwartal ist für Ditzingens Trainer Jörg Kaaden kein Beinbruch. „Ein Sieg wäre zwar das Sahnehäubchen der Hinrunde gewesen, doch Bottwartal war nicht der Gegner, den wir schlagen müssen, die Niederlage geht in Ordnung.“

 

Im Angriff war Ditzingen zu langsam, in der Abwehr fanden die Spieler keinen Zugriff. Der 17:12-Treffer zur Halbzeitführung der Gastgeber aus 15 Metern sei bezeichnend gewesen, sagt Kaaden: „Wir waren nicht so präsent und haben in dieser Saison noch nie so viele Gegenstoßtore bekommen wie bei dieser Niederlage. Vermutlich war nach den vergangenen Wochen auch der Akku leer.“ Trotzdem geht Ditzingen guten Mutes ins neue Jahr. „Wenn man mit 0:10 Punkten startet und zur Halbzeit 11:15 auf dem Konto hat, stimmt die Moral in der Mannschaft“, sagt der TSF-Coach und zieht unterm Strich ein positives Fazit nach derzeit 13 Spieltagen. Der Start Die TSF Ditzingen haben als Aufsteiger in die Württembergliga ihre Lektionen lernen müssen. „Der Knackpunkt war zu Beginn eindeutig unsere Fehlerquote“, sagt Kaaden. „Pass- und Wurfqualität ließen zu wünschen übrig. Wer zu unvorbereitet in die Aktionen reingeht, wird in dieser Liga sofort bestraft.“ Zuletzt haben die Ditzinger eins gelernt: Geduld zu haben. „Damit war auch gleich die Effektivität höher“, sagt der Coach. Schlüsselpositionen Unterm Strich spielt bei einer Mannschaftssportart immer das Team die wesentliche Rolle. Dennoch kann Jörg Kaaden einige Leistungsträger hervorheben. Vor allem Frank Eisenhardt habe eine bislang überragende Saison als Kreisläufer abgeliefert und zuletzt trotz seiner Schulterschmerzen fast immer durchgespielt. Seit dieser Saison ist er auf dieser Position, nachdem Kai Schnelle beruflich bedingt eine Pause eingelegt hat. In den ersten Begegnungen waren Eisenhardt und Hannes Eisele die tragenden Säulen. Dann allerdings verletzte sich Rückraumspieler Eisele in der Partie gegen Bietigheim und fiel aus. Marc Züfle und Tim Fuchs aus der Zweiten halfen am Kreis aus.

Positiv entwickelt hat sich Yannick Herleth, der sich zuletzt in der Torschützenliste an oberster Stelle eintrug. An Stärke gewonnen hat auch Torhüter David Thomitzni, auch wenn die Defensive zuletzt gegen die SG Schozach-Bottwartal zu wünschen ließ. „Der Torhüter-Abwehr-Verbund wird auch im neuen Jahr wieder unser Grundstock sein“, sagt Kaaden. Kapitän Marco Dömötör hält auf der Rückraumposition die Fäden in der Hand und ergänzt sich hier mit Patrick Droxner. „Hier wünsche ich mir noch mehr Akzente. Das kann gut gelingen wenn in der Rückrunde immer beide da sind“, sagt Kaaden. Verletzte Neben Hannes Eisele musste der Trainer verletzungsbedingt auf Mark Falkenburger und Kai Weber verzichten. Trotz der Ausfälle, oder gerade wegen dieser Schwächung, mobilisierten die TSF alle Kräfte und fuhren zuletzt gegen Leonberg, bei der BBM Bietigheim II, beim TSV Alfdorf/Lorch und gegen den TV Neuhausen/Erms II vier Siege in Folge ein. Ausblick Jörg Kaaden hat bereits vor den Weihnachtsfeiertagen seinen Vertrag bei den TSF Ditzingen um weitere drei Jahre verlängert und möchte den Aufsteiger in der Württembergliga etablieren. „Wichtig ist, dass der Kader zusammenbleibt“, sagt der 39-Jährige. Ob das zu hundert Prozent gelingen wird, ist noch offen. Vor allem um den 20-jährigen Hannes Eisele, der aus der Jugend von Oßweil kam und mit Ditzingen von der Landes- in die Württembergliga aufgestiegen ist, müssen die TSF-Verantwortlichen zittern, ob da noch ein Angebot eines höherklassigen Vereins kommt. „Er ist ein talentierter Linkshänder auf der Position im rechten Rückraum“, sagt Kaaden, „es würde ihm guttun, noch bei uns zu bleiben, um seine Leistung in dieser Klasse bestätigen zu können. Ich hoffe, dass wir weiterhin mit ihm arbeiten können.“

Sollte Eisele gehen, will der Verein nach einer weiteren externen Lösung für diese Position im rechten Rückraum suchen. Zurückkehren wird zur Rückrunde voraussichtlich Kai Schnelle, der sich beruflich erneut verändern wird. „Dann haben wir am Kreis wieder eine Option mehr“, freut sich der Coach. Definitiv nicht mehr dabei sein wird schulisch bedingt Marcus Haselbauer auf der Position rechts außen. Da werden die TSF nach einem Linkshänder suchen. Ziel „Unser Ziel in dieser Saison ist nach wie vor der Klassenerhalt, und das wird noch ein schwerer Weg. Doch mit 11:15 Punkten haben wir uns eine gute Ausgangsposition geschaffen“, sagt Jörg Kaaden. Und das Wichtigste: Die Moral in der Mannschaft stimmt.